LAMPERTHEIM – Innerhalb weniger Tage hat der Lampertheimer Lions Club insgesamt 3.000 Euro für soziale Zwecke gespendet. Den Spendenscheck über 1.000 Euro erhielt die Schülerpatenschaft Räuberleiter, die für Grundschulkinder aus sozial benachteiligten Familien unentgeltlich Patenschaften zum Lernen und für gemeinsame Freizeitunternehmungen vermittelt und betreut. Die Mitglieder des Lions Club organisieren seit Jahren Veranstaltungen wie den Ostermarkt in der Hans-Pfeiffer-Halle und den romantischen Adventsmarkt in und an der Notkirche, ein Engagement mit viel persönlichem Einsatz in der Freizeit, um mit dem Erlös aus Eintrittsgeldern, Bewirtung und Standgebühren soziale Projekte und Einrichtungen finanziell zu unterstützen. Ein besonderes Anliegen ist für Silke Weimar-Ekdur, Präsidentin des Lions Clubs und Direktorin des Lessing-Gymnasiums, die Bildung junger Menschen. Wo der Lions Club Nöte sieht, regional und überregional, werde versucht ausgewogen zu helfen. So wurde im Pflegeheim Bonhoeffer-Haus eine „Babbelbank“ finanziert, Ausflüge von älteren Menschen wurden ebenso unterstützt wie Jugendarbeit, Sprach- und Musikprojekte. Erst kürzlich erhielten die Pfadfinder Sankt Georg in Lampertheim 2.000 Euro, um Kindern und Jugendlichen die Teilnahme am zweiwöchigen Zeltlager in diesem Sommer zu ermöglichen, nachdem die Teilnahmekosten um 100 Euro gestiegen waren. Die Schülerpatenschaft Räuberleiter besuchte Präsidentin Weimar-Ekdur letzte Woche mit Vize-Präsident Jérôme Dath und dem Presseverantwortlichen Johannes Haefele bei einer Sitzung im Kanu-Club, die als traditionelles sommerliches Picknick im Stadtpark geplant war. Nachdem Regen die Pläne durchkreuzt hatte, standen die duftenden Kuchen, bunten Obstplatten und Getränke nun im Besprechungsraum einladend auf dem Tisch. Hier trifft sich vierteljährlich die Räuberleiter-Leitung mit den Paten zum Austausch und Schulungen finden hier statt. Ein herzliches Willkommen sprach Anna Heilmann aus, die als Vermittlerin und Betreuerin Paten und Eltern zusammenbringt. An ihrer Seite Standortleiterin Tina Schneider und Margot Oehlerking, Vorstands- und Gründungsmitglied des Vereins, der 2013 gegründet und bald darauf als gemeinnützig anerkannt wurde. Paten und Leitung engagieren sich ehrenamtlich. Zurzeit sind es 16 aktive Patenschaften, 22 Mitglieder hat der Verein. Manche Paten kümmern sich auch um mehrere Kinder - jeweils als „Tandem“.
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Lions Club beeindruckt von Schülerpatenschaft Räuberleiter
Der Lions Club war durch ein Clubmitglied auf die Schülerpatenschaft aufmerksam geworden, die sich dann schriftlich mit ausführlichen Informationen vorgestellt habe, berichtete Weimar-Ekdur, das habe den Vorstand des Lions Clubs beeindruckt. Eine schnelle Entscheidung sei dann der Beschluss für die 1.000-Euro-Spende gewesen, betonte Dath. Dankbar und mit großer Freude hat die Räuberleiter die Spende angenommen wie die strahlenden Gesichter in der Runde zeigten. Was mit dem Geld gemacht wird, haben sich die Verantwortlichen der Schülerpatenschaft schon überlegt, wie Oehlerking erklärte: Davon wird der Ferienpass der Stadt Lampertheim bezahlt, dazu 20 Euro Taschengeld die Kinder und für den gemeinsamen Ausflug nach den Sommerferien gibt es erste Ideen. Einige Paten in der Tischrunde berichteten von ihren Erfahrungen mit den Kindern. Birgit Horst erzählt von einer gewissen Nähe auch zu den Familien der Kinder, die im Laufe der Zeit entstehe. Die vierteljährlichen Treffen findet sie schön, Fragen würden geklärt, für den Austausch gebe es auch eine Chatgruppe. Auch Patin Petra Macha empfindet ihr Ehrenamt als persönliche Bereicherung. Bei aller Freude, die die Paten zum Ausdruck bringen, sei es nicht ganz einfach weitere Paten zu gewinnen, machte Oehlerking deutlich. Eine Stunde in der Woche sei die Basis, dabei gehe es um Hausaufgaben und Freizeitgestaltung. In vielen kleinen gemeinsamen Schritten werde für die Zukunft der Kinder gearbeitet, die aus geringverdienenden Familien kommen, Kinder sehr junger Eltern und von Alleinerziehenden werden betreut. Bei Kindern mit Migrationshintergrund fehle es zum Teil an Deutschkenntnissen, dann finden die Paten trotzdem Wege zu kommunizieren. Die Schülerpatenschaft Räuberleiter hält engen Kontakt zur Pestalozzischule, Goetheschule, Alfred-Delp-Schule, Seefeldschule in Hüttenfeld und Nibelungenschule in Hofheim.
Hannelore Nowacki
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