1.100 Euro für die Sprachförderung von Kindern und Jugendlichen

Geschenke am Weltkindertag: Lothar Bauer, Erster Vorsitzender der Bürgergemeinschaft Hofheim, und Brigitte Karasch vom Café Originell (3. Und 4. v.r.) überreichten der Ukrainehilfe im Katholischen Familienzentrum St. Michael 1.100 Euro. Die Spendengelder, die beim Frühjahrsmarkt zusammenkamen, fließen in die Sprachförderung von Kindern und Jugendlichen. Foto: Petra Gahabka
HOFHEIM – Seit März gibt es im Katholischen Familienzentrum St. Michael den Ukrainetreff. Darüber hinaus werden, dank der großen Spendenbereitschaft vor Ort, Deutschkurse samt Kinderbetreuung angeboten. Nun gab es eine weitere finanzielle Zuwendung: 1.100 Euro waren beim Frühjahrsmarkt, den die Bürgergemeinschaft Hofheim (BGH) und das Café Originell organisiert hatten, zusammengekommen. Lothar Bauer und Brigitte Karasch überreichten nun das Geld am Weltkindertag.
„Wir haben in der Vergangenheit viel für die Erwachsenen gemacht. Heute, am 20. September, stehen die Kinder und Jugendlichen im Mittelpunkt. Auch da hat sich in den letzten Monaten einiges entwickelt“, ließ Heike Kissel-Eltrop, Leiterin des Familienzentrums, wissen. So hilft Oberstufenschüler Paul Eltrop zwei 14-Jährigen beim Erlernen der deutschen Sprache. Von ihm hatte man erfahren, dass Kyrill Basketball mag, er durfte sich über einen Basketball und einen Gutschein freuen. Einen solchen gab es auch für den musikalisch begabten Vlad, der zudem eine Unterrichtsstunde bei Patrick Embach geschenkt bekam, um das Keyboardspielen zu lernen, ein Instrument soll noch angeschafft werden. Für beide Jungs steht das Angebot von Elias Reis einen Schlagzeug-Schnupperkurs zu bekommen. Auch Kunststudentin Vlada, die regelmäßig mit den Kita-Kindern malt, bekam einen Gutschein. Ihre beiden Schwestern erhielten Spiele, für die Kleinsten gab es Bilderbücher und Tiptoi-Stifte. Die Geschenke wurden von der 1.100-Euro-Spende bezahlt, für die Heike Kissel-Eltrop herzlich dankte.
„Es ist schön zu sehen, dass das Geld genau da angekommen ist, wie wir es uns gewünscht haben, nämlich bei der Sprachförderung für Kinder und Jugendliche“, freuten sich der BGH-Vorsitzende Lothar Bauer und Brigitte Karasch vom Café Originell. Um ukrainische Flüchtlinge in Hofheim zu unterstützen, hatte man Anfang April kurzfristig einen Frühjahrsmarkt mit sechs Ausstellern und großer Tombola organisiert, die dank vieler Helfer sowie Spenden von Privatleuten und hiesigen Einzelhändlern auf die Beine gestellt werden konnte. Trotz schlechtem Wetter sei die Veranstaltung am Bahnhof sehr gut besucht gewesen, und es kamen über 1.000 Euro zusammen. „Das Geld ist hier am besten angelegt, wie man sieht“, zeigte sich Bauer beeindruckt vom Engagement im Familienzentrum. „Sprachfee“ Lydia Keil übersetzte das Gesagte für die ukrainischen Gäste, die mit Beifall nicht sparten.
Der Ukrainetreff hat sich etabliert, es kommen immer sehr viele Leute, oft sind neue Gesichter dabei, berichtete Kissel-Eltrop. Die erste Hilfe sei getan, einige Geflüchtete hätten schon Arbeit gefunden. „Jetzt geht es darum, dass sie hier ankommen.“ Dazu gehöre natürlich die Sprache, aber auch die Gemeinschaft, weshalb verschiedene Aktivitäten geplant seien. Unter anderem ein Abend in der Kochschule vor Ort, eine Babyparty für den ersten Nachwuchs aus dem Ukrainetreff, ein Tanzworkshop und Bastelangebote. Es sei eine Gemeinschaft entstanden, die sich jetzt vernetze. „Wir können nicht die Familie ersetzen, aber wir sind hier eine Anlaufstelle und es findet ein Austausch statt“, sagte Katrin Scholl, Koordinatorin der Pfarrgemeinde St. Michael. „Man merkt schon, dass wir uns gegenseitig ans Herz gewachsen sind.“ Petra Gahabka