250 Solarmodule für die Steckdose an die Besteller ausgegeben

Die Abholer waren schnell, in der Garage standen eine Stunde vor Toresschluss nur noch wenige Solarmodule. Über diese erfolgreiche Aktion freuten sich Stefan Nickel (von links), Heiko Weyand, Frank Hurrle und Helmut Rinkel. Foto: Hannelore Nowacki
LAMPERTHEIM – Einfach den Stecker des Solarmoduls auf dem Balkon oder dem Garagendach in eine ganz normale Haushaltssteckdose stecken wie für eine Lampe oder ein Bügeleisen und unkompliziert teuren Strom einsparen – diese Idee gefiel zahlreichen Lampertheimern. Das funktioniert mit den bestellten Solarmodulen, die am Samstag in einer privaten Garage im Eulenweg zur Abholung bereitstanden. Hauptinitiator von „SolarSteckdose Lampertheim“ (SSL) Frank Hurrle hatte mit Stefan Nickel, Helmut Rinkel und Heiko Weyand weitere Ehrenamtliche bei der Abholaktion der rund 250 Solarmodule zur Hilfe. Für die drei Zentimeter dicken und 185 x 105 Zentimeter großen Module musste entweder der Kofferraum groß genug sein oder ein Anhänger wurde nötig, der leihweise zur Verfügung stand. Im Preis von 271 Euro war der Wechselrichter inklusive, das Montagematerial kam auf 50 Euro. Das fanden 117 Besteller preislich überzeugend genug, um zum Teil mehrere Module zu ordern. Die berechnete Umweltlast von Herstellung und Transport sei bereits nach ein bis zwei Jahren ausgeglichen und der Preis rentiere sich schon nach zwei bis drei Jahren, erklärte Hurrle. Pro Jahr ergebe sich insgesamt durch alle 250 Solarmodule ein Ertrag von 87 Megawattstunden. Damit ist einiges für den Klimaschutz gewonnen, denn im Durchschnitt aller Energiearten pro Kilowattstunde gibt Hurrle einen Ausstoß von 400 Gramm CO2 an. Der Wechselrichter habe einen Netz- und Anlagenschutz (NA-Schutz) sowie ein WLAN-Modul, auf dem Handy könne der Ertrag angeschaut werden. „Alles ehrenamtlich, kein Profitsystem“, so beschreibt Hurrle kurz die aus den Reihen der Lampertheimer Grünen gegründete Initiative. Den Anstoß gab eine Info-Veranstaltung am 11. November letzten Jahres. Viel Zeit habe er seit 14. November für ungefähr 100 Beratungsgespräche aufgewendet, oft auch vor Ort. Auch Helmut Rinkel habe beraten. Dazu sei noch Arbeit durch die Bestellorganisation und Anlieferung mit LKWs gekommen. Die Solarmodule kommen aus China, mit einer längeren Lieferzeit musste daher gerechnet werden. Wer sich jetzt noch ein Balkonkraftwerk für die Steckdose zu günstigen Einkaufskonditionen zulegen will, wird empfohlen sich an die Viernheimer Initiative unter www.buerger-initiativ.de zu wenden. Hannelore Nowacki