Auch bei einem Waldbrand gut aufgestellt

Kraft war nötig, um vom Wassertank des Feuerwehrfahrzeugs zum 10.000 Liter fassenden Faltbecken die Rohrverbindungen zu schaffen. Foto: Hannelore Nowacki
BÜRSTADT – Zur jährlichen gemeinsamen Übung rückten die drei Freiwilligen Feuerwehren Bürstadt am frühen Montagabend mit insgesamt 60 Einsatzkräften und elf Fahrzeugen von den Feuerwachen Bürstadt Mitte, Bobstadt und Riedrode zum Bürstädter Wald aus. Mit Blaulicht und Martinshorn kamen sie am Parkplatz an oder bogen gleich mit den schweren Löschfahrzeugen in den schmalen Weg Richtung Grillhütte ein. In der heißen Spätsommerluft schwebten die wunderbaren Duftmoleküle des Waldes, ideal zum Joggen oder mit dem Hund spazieren zu gehen, was auch mehrere Leute taten. Richtung Wasserwerk sind es vom Parkplatz aus nicht einmal anderthalb Kilometer, eine schnurgerade Strecke. Einen Waldbrand hatten sich die Verantwortlichen für den Brandschutz in Bürstadt als Szenario überlegt, eine nicht ganz einfache Löschaufgabe, wenn das Löschwasser mit den Feuerwehr-Tankfahrzeugen herangeschafft werden muss, weil es im weitläufigen Wald keine Hydranten gibt und das Wasserwerk nicht angezapft werden kann. Als Einsatzleiter war der stellvertretende Stadtbrandinspektor Manuel Hildebrandt vor Ort, von der Gefahrenabwehr des Kreises Bergstraße beobachtete Uwe Schwara die Übung. Interessiert verfolgten mit Bürgermeisterin Barbara Schader als Dienstherrin der Bürstädter Feuerwehren und dem Ersten Stadtrat Christoph Lang Stadtverordnete und weitere Gäste das Geschehen im Wald. „Sehr gut gelaufen, die Feuerwehr ist gut aufgestellt, die Ausrüstung sehr gut“. So lautete das Fazit des Einsatzleiters beim Telefongespräch mit dem TiP am nächsten Tag. Auch Bürgermeisterin Schader sei zufrieden gewesen. Während der Übung war ein Brand von Unrat in einem Garten gemeldet worden, so dass zwei Löschfahrzeuge abgezogen werden mussten. Eine eingezäunte Fläche mit jungen Bäumchen sei vom Förster für die Löschübung freigegeben worden, erklärte Hildebrandt. Die Löschtrupps stapften mit ihren Spritzen vorsichtig um die kleinen Kiefern und Buchen herum, dazwischen stachelige Brombeerausläufer, und sprühten mit weitem Strahl ins Grüne.

Das Übungsszenario ging von einem Waldbrand aus. Mit weitem und breitem Wasserstrahl bekamen die jungen Bäumchen einiges an Wasser, ein günstiger Nebeneffekt der Löschübung. Foto: Hannelore Nowacki
Durch die Verwendung von D-Strahlrohren im Hohlstrahlverfahren verteilte sich das Wasser weiträumig, aus der Ferne sah es wie eine Vernebelung aus. Von zwei Seiten waren die Löschfahrzeuge für den Löschangriff in den schmalen Sandweg gefahren. Lange Schläuche wurden schnell ausgelegt und gekoppelt. Aus einem Tankfahrzeug flossen 10.000 Liter in ein schwarzes Faltbecken, das sich unter der Wassermenge entfaltete, bald schoss das Wasser in die flachen Schläuche, die plötzlich ganz prall wurden. Nach den Hitzetagen und langer Trockenheit hatten auch die jungen Neupflanzungen etwas von der Löschübung. Schwitzen war beim bloßen Zuschauen angesagt. Wegen der sommerlichen Hitze noch am Abend durften die Löschtrupps ihre schweren Jacken ablegen. Nach zwei Stunden war die Übung beendet. Beim Wasserwerk erwartete die Einsatzkräfte ein Imbiss mit Getränken, gespendet vom Wasserwerkbetreiber EWR. Alles eingeräumt in den Stationen war dann um 22.30 Uhr. Hannelore Nowacki