„Bitte nicht in unbewachten Seen und Flüssen schwimmen!”

Die DLRG warnt vor dem Baden in nicht geeigneten Gewässern – denn hier ist die Gefahr, zu Ertrinken, hoch. Foto: DLRG
RIED – Die Sonne brannte am Wochenende vom Himmel, die Schwimmbäder sind und waren gut gefüllt und an den Badeseen herrscht reger Betrieb – da liegt für den ein oder anderen der Gedanke nahe, doch im so scheinbar gemütlich dahinfließenden Rhein oder in einem See, der nicht als Badesee zugelassen ist, ein Bad zu nehmen. Doch dabei ist große Vorsicht geboten!
Denn vergangene Woche kam es erneut zu einem Badeunfall: In Biebesheim war am Donnerstag ein 28-jähriger Mann in den Rhein gestiegen und wenig später untergegangen. Am Samstag konnte er nur noch tot geborgen werden. Die DLRG warnt in diesem Zusammenhang: Auch wenn das Wetter zum Baden einlädt: Gehen Sie bitte nicht an unbewachten Seen oder Flüssen schwimmen!
Gerade an Kieslöchern, die nicht als Badeseen zugelassen sind, birgt das Baden erhebliche Gefahren, besonders wenn hier noch aktiv gearbeitet wird. Durch den Baggerbetrieb kann es an den Ufern und auch unter Wasser immer wieder zu unvorhersehbaren Abbrüchen der Kanten kommen. Des weiteren herrschen häufig große Temperaturunterschiede in den Seen, die auch bei erfahrenen Schwimmern bei diesen heißen Temperaturen plötzliche Kreislaufprobleme verursachen können. Hohe und plötzliche, nicht vorhersehbare Niveauunterschiede unter Wasser stellen für Nichtschwimmer eine zusätzliche Todesgefahr dar. Auch an Gewässern, in denen kein Abbau mehr betrieben wird, finden sich beispielsweise immer wieder Unterwasserschlingpflanzen, welche für Schwimmer zur Gefahr werden können, betont die DLRG. Ebenfalls sind Kalt-Warm-Strömungen in jedem Gewässer anzufinden. Gerade bei ungeübten Schwimmern oder Badegästen mit Herzkreislauf-Erkrankungen, war dies ebenfalls in der Vergangenheit immer wieder Grund für Ertrinkungsunfälle.
Gefahr auch im Rhein
Im Sommer gibt es häufig sich schnellbildende Gewitter. In Schwimmbädern oder Badeseen wird in solch einem Fall die Aufsicht frühzeitig tätig und erlässt für den Zeitraum des Gewitters ein Badeverbot. Diese Gefahr wird immer wieder von einigen Schwimmern nicht erkannt werden und kann somit zu mehreren Ertrinkungsunfällen gleichzeitig führen.
Eine besondere Gefahr geht vor allem vom Rhein aus. Das Einsatzgebiet der DLRG Bergstraße erstreckt sich über circa 25 Rhein-Kilometer. Auch hier zeigt die Erfahrung der letzten Jahre ein erhebliches Risiko für Badende und Schwimmer – wie bei dem jungen Mann, der am Donnerstag unterging und starb.
Die geringen Niederschlagsmengen in den letzten Jahren und auch in diesem Jahr sorgen für einen niedrigen Wasserstand und damit für schnelle Strömungen. Zudem entsteht eine enorme Sogwirkung durch die Berufsschifffahrt und starke Strudelwirkungen im Bereich von Buhnen. Die immer besser werdende Wasserqualität und die durch das Niedrigwasser freigelegten Sandstrände ziehen immer mehr Menschen an den Rhein. Mehrere tödliche Unfälle und Beobachtungen der DLRG bestätigen diese These.
„Wir raten der Bevölkerung nicht schwimmen zu gehen, solange keine Überwachung möglich ist! Und vor allem nicht in Gewässer, die nicht dazu geeignet sind, auch wenn sie zunächst den Anschein erwecken”, appelliert die DLRG an alle Schwimm- und Badebegeisterten. red