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12.50 Uhr | 1. Dezember 2022
NEIN ZU GEWALT AN FRAUEN: Brötchentütenaktion erstmals auch bei Tafel Lampertheim / Sensibilisieren steht im Vordergrund

„Gewalt kommt mir nicht in die Tüte”

Machen sich mit der Brötchentütenaktion erstmals auch bei der Tafel Lampertheim stark gegen Gewalt an Frauen: Tafelkoordinatorin Dr. Ute Weber-Schäfer, die Lampertheimer Gleichstellungsbeauftragte Sonja Niederhöfer, Bürgermeister Gottfried Störmer, Tobias Lauer, Leiter des Diakonischen Werk Bergstraße (v.l.) und das Tafelteam. Foto: Benjamin Kloos

LAMPERTHEIM – Es ist ein wichtiges Thema vor einem leider traurigen Hintergrund: Denn die Gewalt gegen Frauen, gerade auch im Bereich häuslicher Gewalt, nimmt nicht ab sondern wurde coronabedingt in den vergangenen zwei Jahren eher noch stärker. Um so wichtiger ist es, die Gewalt gegen Frauen nicht zu tabuisieren sondern in vielfältiger Art und Weise darauf aufmerksam zu machen, zu sensibilisieren und Betroffenen Möglichkeiten zur Hilfe aufzuzeigen – so wie mit der Brötchentütenaktion anlässlich des Tages „Nein gegen Gewalt an Frauen.”

Die Brötchentütenaktion „Gewalt kommt mir nicht in die Tüte” fand erstmals in den Jahren 2007 bis 2010 statt. 2016 Wurde sie durch den Arbeitskreis gegen Häusliche Gewalt und den Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Bergstraße mit neuem Layout wieder ins Leben gerufen. 2020 wurde dieses erneut verändert und die Botschaft „Nein zu Gewalt an Mädchen und Frauen” in zehn Sprachen übersetzt, um eine größere Verständlichkeit in der Gesellschaft zu erreichen. Im Vergangenen Jahr wurden circa 129.000 Brötchentüten in 130 Bäckereien und Filialen verteilt. Auch der Landrat und verschiedene Bürgermeisterinnen und Bürgermeister unterstützen die Aktion. Erstmalig wurden in diesem Jahr auch die Tafeln in Lampertheim, Bürstadt, Fürth und Rimbach mit Tüten ausgestattet, um die Botschaft noch weiter streuen zu können. Am Donnerstag übergaben die Lampertheimer Gleichstellungsbeauftragte Sonja Niederhöfer und Bürgermeister Gottfried Störmer insgesamt 2.000 Brötchentüten an Tobias Lauer, Leiter des Diakonischen Werk Bergstraße, Tafelkoordinatorin Dr. Ute Weber-Schäfer und das Tafelteam in Lampertheim.

„Wir freuen uns, dass wir die Tafel unterstützen können”, betonte Sonja Niederhöfer. „Die 2.000 Tüten für die Tafel stammen dabei aus den Beständen des letzten Jahres, die Bäckereien erhalten dann in der kommenden Woche – bedingt durch Lieferschwierigkeiten – ihre Tüten.” Das Hauptziel der Aktion sei es, die Öffentlichkeit für das wichtige Thema zu sensibilisieren. „Hierbei geht es nicht nur um die Opfer, sondern auch um Familienangehörige, Freunde oder Nachbarn, die etwas beobachten, denen etwas auffällt und die unsicher sind, was und ob sie etwas tun können. Durch die Pandemie waren die Menschen verstärkt zu Hause und es war und ist eine besondere Herausforderung, die unterschiedlichen Anforderungen zu meistern. Durch diese große Belastung herrscht ein immenser Druck auf den Familien und das Risiko von häuslicher Gewalt ist gestiegen. Durch die Brötchentütenaktion kommen das Thema und die Hilfsangebote bei sehr vielen Familien im wahrsten Sinne des Wortes auf den Tisch.”

Tafelkoordinatorin Dr. Ute Weber-Schäfer erläuterte, dass die Backwaren, die der Tafel zur Verfügung gestellt werden, zunächst lose geführt werden müssen, bevor sie in Tüten gepackt werden. „Diese Tüten müssen wir teilweise selbst finanzieren, daher freuen wir uns sehr über diese Tüten – besonders aufgrund des wichtigen Themas, auf welches sie aufmerksam machen. So können noch mehr Menschen erreicht werden.”

Bürgermeister Gottfried Störmer unterstützt die Aktion aus ganzem Herzen: „Ich bin dankbar, dass wir in Lampertheim eine Tafel haben, diese ist eine sehr gute und wichtige Einrichtung. Und auch die Menschen, die hierher kommen, sind sehr dankbar. Als Stadt unterstützen wir die Tafel und auch diese Aktion gegen Gewalt an Frauen sehr gerne.” Benjamin Kloos

 

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