Sie sind hier: Home » Lampertheim und Stadtteile » Häkeln für die Weltmeere 
09.26 Uhr | 19. Juli 2021
BESONDERE AUSSTELLUNG: Ein Projekt für alle Generationen / Veranstaltungen rund um die Korallen-Aktion

Häkeln für die Weltmeere 

Eine tolle Sache: Die lila-, rosa- und orangefarbenen Häkel-Korallen von Birgit Kühr (li.) und ihrer Freundin Elke Günderoth werden Teil der Ausstellung „Wert und Wandel der Korallen“ im Museum Frieder Burda in Baden-Baden. Jung und Alt sind eingeladen, sich an diesem einzigartigen Großprojekt zu beteiligen. Unter dem Motto „Häkeln für die Weltmeere“ finden in Lampertheim und Hofheim verschiedene Veranstaltungen statt. Foto: Petra Gahabka

LAMPERTHEIM – Ab sofort können sich Häkelbegeisterte an einer außergewöhnlichen Ausstellung beteiligen und gleichzeitig etwas zum Schutz der Weltmeere tun. Das Museum Frieder Burda in Baden-Baden lässt ab Januar 2022 im Rahmen der Ausstellung „Wert und Wandel der Korallen. Christine und Margaret Wertheim“ aus gehäkelten farbenfrohen Einzelformen ein Korallenriff entstehen. Birgit Kühr aus Lampertheim ist im Häkel-Modus und rührt für die Aktion eifrig die Werbetrommel.   

2012 verwirklichten die australischen Schwestern Christine und Margaret Wertheim ein gemeinschaftliches Kunstprojekt, das auf die Zerstörung des Great Barrier Reefs sowie die Erderwärmung und Versauerung der Ozeane aufmerksam machen sollte: das Crochet Coral Reef. 8.000 begeisterte Kreative häkelten Korallen nach dem Vorbild des Großen Barrierriffs. Die Mega-Installation wurde mit großem Erfolg unter anderem in New York, Los Angeles und auf Föhr gezeigt, drei Millionen Zuschauer bewunderten das Projekt. Nun soll in Baden-Baden ein neues Korallenriff entstehen, und daran wollen die beiden Künstlerinnen und das Museum Frieder Burda das Publikum beteiligen. Menschen jeden Alters sind aufgerufen, Garn und Nadel in die Hand zu nehmen, um ein eigens kleines Korallenriff zu häkeln und einzusenden.

Als Birgit Kühr Anfang Juni von dieser Aktion erfuhr, war sie sogleich Feuer und Flamme. „Das verbindet alle meine Herzensthemen“, sagt die Textilkünstlerin, die sich freuen würde, wenn Schulen, Vereine, Seniorenwohnheime und viele mehr mitmachen. „Gerade in Zeiten von Corona, wo Kinder und Jugendliche stundenlang in digitale Welten abgetaucht sind und alte Menschen in Pflegeheimen oder auch zu Hause sehr einsam waren, ist dieses Projekt eine tolle Möglichkeit wieder kreativ zusammenzukommen.“ Außerdem zähle jede gehäkelte Koralle, um diese fantastische Unterwasserlandschaft aus Wolle entstehen zu lassen. Das Gute dabei sei, dass man bei der Technik nichts falsch machen könne. 

Häkelanleitungen und Beispiele zeigt Birgit Kühr auf ihrer Internetseite www.textilkreativclub.de, und auch unter www.museum-frieder-burda.de gibt es Vorschläge zu Farbe und Form. Einige Unterstützer konnte Kühr schon gewinnen: das Malhaus in der Ernst-Ludwig-Straße, das London Pub, die Kindertagesstätte Neuschloß und die Jugendförderung Lampertheim, die am Freitag, 3. und 17. September, in der Stadtbücherei von 14 bis 17 Uhr „Häkeln für die Weltmeere“ anbietet. Darüber hinaus lädt Anette Jansen am Samstag, 24. Juli, um 16 Uhr zu einem Vortrag und Film über Korallen, Tauchen und Sea Shepherd mit Andreas Brandl (Verband Deutscher Sporttaucher- TL3) ins „Alte Haus“ nach Hofheim ein. Korallen gehäkelt werden dort auch am Donnerstag, 29. Juli, von 16 bis 19 Uhr beim AHA-Tag, wo man Kühr und Jansen über die Schulter schauen kann. Fertige Korallen können dann in der Lindenstraße 42 zu den Öffnungszeiten (Donnerstag von 16 bis 19 Uhr und Samstag von 11 bis 16 Uhr) abgegeben werden, wo im Fenster des Hauses zunächst das „Südhessische Riff“ entsteht. 

Abgabeschluss ist der 15. November, dann werden die Handarbeiten nach Baden-Baden geschickt. Die Wertheim-Schwestern setzen die eingesandten Häkelkorallen im Museum Frieder Burda zu einer skulpturalen Traumwelt eines Korallenriffs zusammen, die von Januar bis Juni 2022 in der Ausstellung „Wert und Wandel der Korallen“ bewundert werden kann. Im Katalog und der Ausstellung werden alle Mitwirkenden mit Namen genannt, falls erwünscht. Während Birgit Kühr eine Reihe Luftmaschen häkelt, ist es ihr noch wichtig zu erwähnen, dass für jede Koralle ein Sponsor einen Spendenbetrag an Sea Shepherd Deutschland, eine Organisation, die sich dem Schutz der Weltmeere widmet, zur Verfügung stellt. „Es ist spannend, Teil eines großen Kunstprojekts zu sein“, freut sie sich auf weitere Mitstreiter. Petra Gahabka

Beitrag teilen Facebook Twitter

Kommentare sind geschlossen