Ideen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Projekte umsetzen

Die „Partnerschaft für Demokratie“ ist seit April am Start, für vier Projekte gibt es schon eine Förderzusage, auf viele weitere Projektideen von Lampertheimer Bürgern hoffen Erster Stadtrat Marius Schmidt (von rechts), Susanne Kolb, Jennifer Fröhlich, Oliver Schmitt und Werner Brall vom Begleitausschuss. Foto: Hannelore Nowacki
LAMPERTHEIM – Alle können bei dem neuen Projekt der Stadt Lampertheim „Partnerschaft für Demokratie“ mitmachen – Erwachsene und Jugendliche, Einzelpersonen und Gruppen, gemeinnützige Vereine, religiöse Gemeinschaften, Initiativen und weitere nichtstaatliche Organisationen. Um das zivilgesellschaftliche Engagement geht es, um Beteiligung, auch um politische Bildung. Schwerpunkte sind die Themenwelten Demokratie fördern, Vielfalt gestalten, Grund- und Menschenrechte stärken und Extremismus vorbeugen. In diesem Rahmen sind die unterschiedlichsten Aktivitäten möglich, beispielsweise Lesungen, Theaterstücke, Ausstellungen, Workshops, Vorträge – alles mit dem Ziel, für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und Solidarität möglichst viele verschiedene Menschen zu beteiligen und zu erreichen. Vier Projekte sind schon am Start: Das Litauische Gymnasium hat sich für ein Theaterstück entschieden, der Förderverein des Lessing-Gymnasiums hat die Themen Cybermobbing, Hate Speech und im Gewalt im Netz gewählt. Eine Gruppe Jugendlicher, unter ihnen auch Mitglieder des Jugendbeirats, wollen am 10. Oktober einen Lauf gegen Rassismus „Run against racism“ organisieren. Ein somalischer Verein, der bislang in Worms tätig ist, deren Vorsitzende in Lampertheim leben, plant in Lampertheim im Hilfeladen EMIL einen Begegnungs- und Beratungstreff für Menschen mit Migrationshintergrund. Die Stadt Lampertheim hatte sich um die Fördermittel beworben und ist nun im Kreis Bergstraße die erste Kommune, die mitmachen kann, wie der Erste Stadtrat mit einigem Stolz betonte. Deutschlandweit gebe es zurzeit 350 Partnerschaften. „Demokratie leben!“ Unter diesem Motto steht das Bundesprogramm, „Hessen aktiv für Demokratie und gegen Extremismus“ heißt das Landesprogramm, in deren Rahmen die „Partnerschaft für Demokratie Lampertheim“ die Lampertheimer zur Mitwirkung aufruft. Bund und Land machen jährlich rund 140.000 Euro für dieses zivilgesellschaftliche Gesamtprojekt locker, das bis 2024 läuft. Vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend kommt die größte Summe mit 125.000 Euro, das Land Hessen spendiert 12.000 Euro. Die Stadt Lampertheim stockt das Budget um 1.900 Euro auf. Für die Projekte, die der Begleitausschuss auf Antrag genehmigen kann, steht der Aktions- und Initiativfonds mit 56.000 Euro für Sachmittel zur Verfügung. Projekte der Jugend haben einen eigenen Fördertopf mit 10.000 Euro. Was sich in der „Partnerschaft für Demokratie“ seit April entwickelt hat, wurde am Dienstagnachmittag im Alten Rathaus der Presse vorgestellt. Am 1. April hatte Susanne Kolb ihre 50-Prozent-Stelle angetreten, die aus den Fördermitteln bezahlt wird. Seit Anfang 2022 ist die Stadt Lampertheim Kooperationspartnerin im Bundesprogramm. Der Erste Stadtrat Marius Schmidt, der dem Begleitausschuss von Amts wegen angehört wie auch die hauptamtlich Tätigen Jennifer Fröhlich vom federführenden Fachbereich 40 und Susanne Kolb von der Koordinierungs- und Fachstelle des Diakonischen Werks Bergstraße, sowie die ehrenamtlichen Ausschussmitglieder, der gewählte Vorsitzende Oliver Schmitt (Ortsvorsteher in Rosengarten) und Werner Brall (auch Mitglied im Seniorenbeirat) stellten die aktuelle Arbeit vor. Stellvertretende Vorsitzende ist Helen Diehlmann (stellvertretende Vorsitzende des Jugendbeirats), qua Amt sind Stadtverordnetenvorsteher Franz Korb und Bürgermeister Gottfried Störmer im Ausschuss. Im Begleitausschuss ist das frühere „Bündnis für Demokratie“ weitgehend integriert. Von den 56.000 Euro seien noch 50.000 Euro vorhanden, also noch viel Geld für weitere Projekte. Was nicht ausgegeben wird, verfällt zum Jahresende, teilte der Erste Stadtrat auf Nachfrage mit. Brall kündigte für November eine Konferenz als Tagesveranstaltung mit Vertretern verschiedener Organisationen an. Für die „Partnerschaft für Demokratie“ soll ein eigenes Logo werben, das von kreativen Köpfen bis zum 9. September als Vorschlag eingereicht werden kann. Über die Vorschläge entscheidet der Begleitausschuss, der beste Entwurf wird mit Spargeltalern belohnt. Zur weiteren Information über die „Partnerschaft für Demokratie“ liegen Flyer beim Rathaus-Service und anderen Stellen aus. Hannelore Nowacki
Information
Von der Projektidee zur Förderung
Erster Schritt: Mit Susanne Kolb von Koordinierungs- und Fachstelle im Elsterweg 13, Telefon 0151 17639831, E-Mail susanne.kolb@dw-b.de, oder Jennifer Fröhlich vom zuständigen Amt der Stadt Lampertheim, Domgasse 2, Telefon 06206/935 393, E-Mail jennifer.froehlich@lampertheim.de, wird zunächst abgeklärt, ob die Ideen förderfähig ist. Anschließend entscheidet der Begleitausschuss, ob das Projekt gefördert wird. Mit der Förderzusage ist das Projekt genehmigt.
Die Vorschläge für das Logo können bis zum 9. September digital an die genannten E-Mail-Adressen eingereicht werden oder auf dem Vordruck per Post, der wie die Flyer beim Rathaus-Service in der Domgasse 2 ausliegt.