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10.05 Uhr | 3. Dezember 2021
SCHULEN: Fast 100 Millionen Euro für Neubau, Modernisierung und Digitalisierung im Wirtschaftsplan bis 2025

„In der Region eine Pole Position in der Bildung“

Innerhalb von fünf Jahren wird die Schillerschule in Bürstadt neu erbaut und dann die größte Grundschule im Kreis Bergstraße sein – ein Gesamtpaket von 42 Millionen Euro. Foto: Hannelore Nowacki

HEPPENHEIM – Schulen sind ein Investitionsschwerpunkt im Haushalt des Kreises Bergstraße, das machte Landrat Christian Engelhardt bei einer Pressekonferenz mit der Vorstellung des Wirtschaftsplans 2022 des Eigenbetriebs Schule und Gebäudewirtschaft am Mittwoch deutlich. An der Präsentation waren als leitende Mitarbeiter des Eigenbetriebs  Johannes Kühn, Andreas Kaldschmidt und Stefan Lienert sowie Alexander Löffelholz für IT beteiligt. Landrat Engelhardt spricht von einer Erfolgsgeschichte und ihrer Fortsetzung, nachdem seit 2000 – über 507 Millionen Euro wurden für die Schulen im Landkreis ausgegeben. Für Sanierungen fallen von 2021 bis 2025 insgesamt 50 Millionen Euro an, das sind 10 Millionen Euro jährlich. Etwa 190 Millionen Euro werden wegen wachsender Schülerzahlen bis 2025 in Neubauten investiert, weitere 76,5 Millionen Euro werden in späteren Jahren nötig. Allein für den Materialaufwand wie Heizung und Ausstattung verbucht der Wirtschaftsplan rund 60 Millionen Euro in der Rubrik Aufwendungen als größter Posten, während für den Personalaufwand 13,7 Millionen Euro angegeben sind. Die genannten Beträge seien jedoch nicht das Ende der Fahnenstange, da Bedarfe und die Baukosten steigen, teilte Engelhardt mit. Der Kreis kann jedoch für seine Vorhaben auf eine Reihe von Fördermitteln zugreifen. Bis 2025 werde mit 40 Millionen Euro gerechnet, erfahrungsgemäß könne kurzfristig jederzeit etwas dazukommen. Landrat Engelhardt hat mit den großen Investitionen in die Zukunft des Kreises ein Ziel im Blick: „Wir wollen in der Bildung eine Pole Position in der Region haben“. Den Bildungsstandort sieht Engelhardt als Teil der europäischen Metropolregion Rhein-Main und Rhein-Necker, der auch Vorbild und Vorreiter für die Schul- und Medieninfrastruktur sein soll. Eine vielfältige Schullandschaft auf hohem Niveau sei wichtig für Schüler, denen eine erfolgreiche Bildungskarriere gelingen könne und für Familien, die sich auf der Suche nach ihrem neuen Wohnort für den Kreis Bergstraße entscheiden. Wichtig für den Schulerfolg sei auch, dass sich Schüler wertgeschätzt fühlen. „Das pädagogische Konzept steht immer im baulichen Zusammenhang“, betonte Engelhardt, der darauf hinwies, dass er das so seit Jahren kommuniziere. Ziel sei bei Neubau und Modernisierung, die Zukunft der Schulen losgelöst vom heutigen Status quo zu denken. Dabei arbeite der Kreis mit einem Planungsbüro und den Schulgemeinschaften zusammen, wie gerade in Lorsch und Viernheim. Ein Schwerpunkt im Kreis liege auf der Digitalisierung. Engelhardt spricht beim Thema Schulen und Digitalisierung vom „Markenkern“.  Für den Digitalpakt sind für 2022 etwa 3 Millionen Euro vorgesehen, das sind das rund 15 Millionen bis 2025. Aus dem Kommunalen Investitionsprogramm II kommen 20,6 Millionen Euro, davon im Jahr 2022 für drei Schulprojekte in Birkenau, Kirschhausen und Heppenheim 5,5 Millionen Euro. Die Sporthalle der Astrid-Lindgren-Schule in Bobstadt sei beim Förderprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen“ angemeldet. Die Sporthalle soll 2023 oder Anfang 2024 saniert sein. Für den Klimaschutz sei bei Neubauten einen  Standard festgelegt, der mit Rückgewinnung von Abwärme und Lüftung arbeite. Bei Sanierungen werde geschaut, was möglich ist. Auch beim Personalstand werden sich die gestiegenen Anforderungen auswirken. 2022 werde es im Eigenbetrieb einen Zuwachs von 20 Stellen geben, die Schul-IT werde ausgebaut, die Schulsekretariate werden gestärkt, um die Schulleitungen von kaufmännischen Aufgaben zu entlasten und Stellen zur Projektbetreuung werden geschaffen. Als weitere „Meilensteinprojekte“ sind das Ganztagesangebot „Pakt für den Nachmittag“ und der Medienentwicklungsplan mit etwa 32 Millionen Euro genannt. Im Ried profitieren mehrere Schulen vom Ausbau des Bildungsstandortes: Die Schule in den Weschnitzauen in Biblis erhält für 15 Millionen Euro einen Ersatzneubau in der Freiherr-vom-Stein-Straße. Das größte Gesamtpaket bekommt die Schillerschule in Bürstadt mit 42 Millionen Euro für Sanierung und Neubauten und wird damit der größte Grundschulstandort im Kreis. Das Hauptgebäude wird auf 6-Zügigkeit ausgebaut, der Ostbau abgebrochen und neu gebaut. Die Lindenhofschule in Groß-Rohrheim soll 2022 saniert und erweitert sein. Als Teil des Biedensandcampus in Lampertheim wird die Alfred-Delp-Schule im Rahmen einer geplanten Bauzeit von etwa 10 Jahren modernisiert, das Lessing-Gymnasium Lampertheim bekommt in diesem Zeitrahmen eine Generalsanierung mit Gesamtkosten von 37 Millionen Euro. In Bensheim wird das MINT-Zentrum Bergstraße für 3 Millionen Euro neu gebaut, aktuell ist das Projekt in der Vorentwurfsplanung. Landrat Engelhardt fasste zusammen: „Stein auf Stein zeigen wir, dass wir hier ein ausgezeichneter Bildungsstandort sind“. Hannelore Nowacki

 

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