Marathonlauf biegt in die Zielgerade ein

Der neue Bildungs- und Sportcampus stellt zweifellos einen historischen Meilenstein für Bürstadt dar. Von links: Tim Lux, Wirtschaftsförderung, Barbara Schader, Bürgermeisterin und Frank Herbert, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, informieren über das Eröffnungsprogramm ab dem 22. September. Foto: Steffen Heumann
BÜRSTADT – Mehr als 240 geladene Gäste aus Sport, Politik und Wirtschaft werden am 22. September im Bildungszentrums durch Bürgermeisterin Barbara Schader ab 11 Uhr anlässlich der offiziellen Eröffnung des Bildungs- und Sportcampus (BSC) empfangen. Ab 14 Uhr ist die interessierte Öffentlichkeit zu Führungen durch den Campus eingeladen. Die nachfolgende Woche steht dann ganz im Zeichen des Sport und bietet ein abwechslungsreiches und unterhaltsames Programm, das die Vielfalt an Aktivitäten und Nutzungsmöglichkeiten abbildet. Barbara Schader nutzte am heutigen Dienstag die Gelegenheit, um die Chronologie der Entstehung dieses Leuchtturmprojektes mit Strahlkraft weit über die Region hinaus Revue passieren zu lassen.
„Ein lange gehegter Wunsch geht in Erfüllung“, erinnerte die Bürgermeisterin an die Wiege der Campus-Planung in Form eines ausgefeilten und tragfähigen Konzeptes, das den Vereinen, den städtischen Gremien und schließlich dem Ministerium präsentiert werden konnte. Die Ausgangslage stimmte damals wenig optimistisch. Kommune und Vereine haben kein Geld. Selbst mit Landesmitteln war der Wunsch, veraltete Sportstätten zu sanieren, nicht realisierbar. Impulsgeber war schließlich die Eröffnung der „alla hopp“-Anlage 2016, im Einklang mit den Leitlinien hinsichtlich einer gesunden Stadtentwicklung. Die ersten Mitstreiter: „7 Vereine, 3.000 Mitglieder und zwei Schulen“, erklärt Barbara Schader, „so ist das Planungswerk auf dem Reisbrett entstanden“.
Säulenkonzept hat Türen geöffnet
„Der Marathonlauf dauert jetzt bereits 8 Jahre“, betont Schader, die ambitioniert mit einem 17-seitigen Konzept in der Landeshauptstadt vorstellig wurde. Ohne Geld geht bekanntlich nichts. Anfangs wurde mit 6 Millionen Euro für das Vorhaben kalkuliert. Daraus wurden 11 Millionen, dann 16 Millionen, die durch Fremdmittel getragen wurden. Schließlich konnte Barbara Schader mit akribischem Fleiß 9 Fördertöpfe anzapfen und 18 Millionen Euro daraus generieren. Aktuell sei mit einem Volumen von rund 22 Millionen Euro geplant. Die Differenz sei aber bereits gedeckelt, so Schader. „Da kommt noch ein Nachschlag an Fördermitteln“, verweist die Bürgermeisterin auf das herausragende und mit Architekturpreisen prämierte Projekt, das in anderen Kommune nicht nur wegen Hessens erster Freilufthalle bereits auf riesiges Interesse gestoßen sei.
Gesundheitsförderung par excellence
Der Campus biete aber auch Gesundheitsförderung par excellence, die können der Bürger zum Nulltarif jeden Tag erleben, hofft Barbara Schader auf eine positive Akzeptanz durch die Vereine und aus der Bevölkerung. Bewegung und Fitness im öffentlichen Raum sei ein Ziel, das andere, in Sachen Klimaschutz Zeichen zu setzen. „Die Klimawende haben wir bereits mit den Campus-Planungen umgesetzt“, erläutert Schader, dass man das Thema Sport und Energie anders gedacht habe. Der BSC sind 68.000 Quadratmeter neu gestaltes Areal. Und am Anfang dieses Leuchtturmprojektes stand der Mut, unterstreicht Barbara Schader, „der Mut, anders zu denken“. „Träume, Ideen, Bausteine“, beschreibt Schader die Anfangszeit, in der Vereine und Schulen als Kooperationspartner ihre Wünsche einbringen konnten, um auch die Bereiche Soziales und Integration abzudecken.

Das Bewegungsareal für alle Generationen beinhaltet auch Fitness- und Trendsportangebote, wie einen Ninja-Parcours. Foto: Steffen Heumann
Zentrum für die Gemeinschaft
Alles schien in trockenen Tüchern, dann kam Corona, dann der Ukraine-Krieg. Ein Tiefschlag? Mitnichten. „Die Unterstützung aller Beteiligten war fantastisch. Verwaltung, externe Dienstleister und auch das Land Hessen zogen an einem Strang“, freut sich die Bürgermeisterin. Schwierige Etappen seien gemeistert worden, um letztlich die Basis für eine Persönlichkeitsentwicklung im Zeichen von Toleranz, Respekt und Integration zu legen. Die barrierefreie und für alle Altersklassen frei zugängliche Anlage soll auch ein Zentrum für die Gemeinschaft sein, dient gleichermaßen dem Austausch, der Inspiration sowie der aktiven Erholung und ist damit nicht weniger als die Umsetzung der Leitidee für eine ganzheitliche Gesundheitsförderung in Bürstadt. Weitere Infos zum Projekt gibt es unter www.bsc-buerstadt.de und zum Programm in der Eröffnungswoche demnächst im TIP.
Steffen Heumann