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Do., 26. September 2013, 09:51 Uhr
MELOWA: Wer macht mit? Interesse an Bauprojekt am Martin-Luther-Platz bekundet
Mehrgenerationenwohnen kommt rasant aus den Startlöchern
LAMPERTHEIM – Der Verein für Mehrgenerationenwohnen MELOWA zeigte bei seiner 1. Mitgliederversammlung am Dienstagabend im Besprechungsraum „Auwald“ des Technologieparks in der Biedensandstraße, dass es in Richtung Verwirklichung des ersten Projekts in Riesenschritten vorangeht. Das erste Mehrgenerationen-Wohnprojekt könnte am Martin-Luther-Platz entstehen. Die Chancen sind greifbar nahe, eine Realisierung wäre in etwa zwei Jahren möglich - wenn alle Voraussetzungen für ein genossenschaftlich organisiertes Bauprojekt gegeben wären. Dafür sucht der Verein geeignete Teilnehmer, die sich mit Geld und Zeit engagieren wollen, um ihr Leben zukünftig in einer urbanen Gemeinschaft, jedoch in der eigenen Wohnung, gestalten zu können. Ein Schreiben mit der Interessensbekundung des Vereins hatte Vereinsvorsitzender Frank-Rüdiger Kirschner vorbereitet, um dieses so schnell wie möglich bei der Stadt Lampertheim einzureichen. Kirschner berichtete den Mitgliedern und interessierten Versammlungsteilnehmern, dass für das Areal mit 2.700 Quadratmetern bebaubarer Fläche bereits einen Bebauungsplan vorliege. Bei einem zweiten Objekt in der Römerstraße, das der Verein bereits unter die Lupe genommen hat, gebe es noch keinen Bebauungsplan, dafür aber diverse Probleme. Weitere mögliche Grundstücke für Bauprojekte in Innenstadtnähe wurden in eine Suchliste aufgenommen.
Der Gedanke des Mehrgenerationenwohnens gäre schon seit fünf Jahren, erinnerte sich Kassenwart Richard Hinz. Mit einer Bildpräsentation stellte der 2. Vereinsvorsitzende Hans Schader den Bericht des Vorstandes vor. Die Leitfrage: Was versteht man unter Mehrgenerationenwohnen? Der Verein versteht darunter „einen Zusammenschluss von Menschen verschiedenen Alters und verschiedener Ausbildung, die das gemeinsame Leben erleben und zeitlich miteinander teilen wollen“. Als wesentliche Besonderheit nannte Schader: „Man muss zusammenpassen“. Geben und nehmen, Leistung erbringen und empfangen mache das Mehrgenerationenwohnen aus. Die bedeutsamen Vorteile: „Eigenständig leben in anregender Gemeinschaft, nicht einsam sein im Alter und außerdem unabhängiger sein von externen Leistungen durch gegenseitige Hilfe statt Versorgung“. Die kostensparende Selbstorganisation stehe im Vordergrund, von der Bauplanung bis zur Bauerhaltung und Verwaltung. Die berufliche Vielfalt der Bewohner vom Handwerker bis zum Buchhalter sei daher wünschenswert. Ideale Größe für eine Stadt wie Lampertheim sei ein Projekt mit zwanzig bis dreißig Wohneinheiten, bewohnt von der Einzelperson bis zur Familie mit mehreren Kindern.
Der Verein verstehe sich als Ideen- und Impulsgeber, betonte Kirschner, Ziel sei nicht, dass die Mitglieder selbst einziehen müssten. Schriftführerin Hannelore Goerz hatte verschiedene Rechtsformen geprüft. Ergebnis: Nur eine Genossenschaft biete allen Bewohnern Rechtssicherheit und die Möglichkeit der gleichberechtigten Mitbestimmung, ganz gleich ob Mieter oder Eigentümer. Der Verein hat ein mehrgeschossiges Wohnungsangebot zum Ziel, bestehend aus Eigentumswohnungen und Mietwohnungen zu etwa gleichen Teilen sowie günstigen Sozialwohnungen. Unverzichtbar seien Gemeinschaftsräume mit Cafeteria und Gästewohnungen für Besucher. Der bislang elf Mitglieder zählende Verein hat bei der Mitgliederversammlung Zuwachs bekommen, sogleich wurden die Antragsformulare ausgefüllt. Einstimmig nahmen die Mitglieder den Vorstandsvorschlag für einen jährlichen Mitgliedsbeitrag von 60 Euro an. Als Kassenprüfer wurden Brigitte Zeyen und Inge Weyrich-Konopka gewählt.
Hannelore Nowacki
Information
Interessenten können sich telefonisch bei den Vorstandsmitgliedern direkt informieren, während der Bürozeiten stehen die Mitarbeiter der Baugenossenschaft Lampertheim unter der Telefonnummer 06206/942323 zur Verfügung. Die E-Mail-Anschrift des Vereins ist mewola@web.de. Die Postanschrift: MEWOLA, c/o Baugenossenschaft Lampertheim, Wilhelmstraße 64, 68623 Lampertheim.