BÜRSTADT – Eiskönigin Michelle Ohl ist vom Magistrat der Stadt Bürstadt zur neuen Sonnenbotschafterin auserkoren. Zum Stadtfest am 23. Mai wird sie ihr Ehrenamt antreten und zwei Jahre das Gesicht Bürstadts bei vielen offiziellen Anlässen, Festen und Umzügen sein. Bei der Inthronisierung wird ihr die Schärpe mit der goldenen Inschrift und die Sonnenkette umgelegt werden. Am Donnerstagabend haben Bürgermeisterin Barbara Schader und Wirtschaftsförderer Tim Lux die zukünftige Sonnenbotschafterin im Saal des Bildungs -und Sportcampus vorgestellt. Zuvor rauchten hier bei einem dreistündigen Workshop zur Konzepterarbeitung für die Bewerbung zum Landesförderprogramm „Ab in die Mitte“ die Köpfe, an dem auch Michelle Ohl teilgenommen hatte. Ziel des Programms ist die Förderung einer lebendigen Innenstadt. Der offensichtlich sehr zufriedene Moderator der IHK verabschiedete sich mit dem Zuruf „Sie schaffen das“. Wenn es klappt, winken der Stadt Bürstadt bis zu 25.000 Euro, wie Bürgermeisterin Schader erklärte. Michelle Ohl ist seit drei Jahren bei der Stadtverwaltung als Klimaschutzmanagerin fest angestellt und der Öffentlichkeit unter anderem durch ihren Klima-Aktionsplan bekannt geworden. Außerdem ist sie im Heimat- und Carneval-Verein Bürstadt (HCV) aktiv, der in dieser Kampagne sein Jubiläum 6 x 11 Jahre feiert. Im letzten Jahr tanzte sie in der Garde, jetzt ist sie Zeremonienmeisterin und hat beim HCV-Jubiläumsabend im Dezember als Co-Moderatorin neben dem HCV-Präsidenten Patrick Brenner auf der Bühne eine gute Figur gemacht. Ein Bauchgefühl sei es gewesen, als sie Bürgermeisterin Schader gefragt hatte, was wäre, wenn sie sich bewerben würde.
Foto: Hannelore Nowacki
Die Bewerbung kam gut an, wie die Bürgermeisterin mit einem Strahlen betonte. Auch Tim Lux zeigt sich erleichtert, denn dieses glanzvolle Ehrenamt mit über 150 Terminen in zwei Jahren Amtszeit ist nicht so begehrt wie man vermuten könnte. Zum ersten Mal komme eine Sonnenbotschafterin aus einem unbefristeten Arbeitsverhältnis in der Stadtverwaltung. Die ursprüngliche Amtszeit war auf ein Jahr festgelegt, doch seit Sonnenbotschafterin Charlotte I. beim Magistrat den Antrag auf ein weiteres Jahr gestellt hatte, sei dies auch für die Zukunft so beschlossen worden, erklärte Bürgermeisterin Schader. Auch beim HCV habe es die Idee gegeben, im Jubiläumsjahr eine Sonnenbotschafterin aus den eigenen Reihen zu stellen, berichtete Michelle Ohl, das sei aber nicht abgesprochen gewesen. Von einer „Win-Win-Situation“ spricht sie. Auch Charlotte Heiderich und Vorgängerin Luisa-Marie Morweiser kommen aus der Bürstädter Fastnacht, jedoch Spiel- und Kulturkreis (SKK 50). Die 29-jährige Michelle Ohl ist schon immer in Bürstadt zuhause. Vor dem Abitur 2014 an der Karl-Kübel-Schule in Bensheim, wo sie zwei Jahre die spätere Bürgermeisterin als Lehrerin hatte, besuchte sie die Erich-Kästner-Schule in Bürstadt. In Darmstadt hat sie Energiewirtschaft studiert, dorthin ist sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln gependelt, wie sie betont. Bevor sie vor drei Jahren ins Bürstädter Rathaus kam, hat sie drei Jahre im Vertrieb bei der Mannheimer Firma Bopp & Reuther gearbeitet. Den Gesangverein Harmonie unterstützt sie als passives Mitglied. Ein Herz für den Fußball zeigt sie als Mitglied im BVB-Fanclub. Die amtierende Sonnenbotschafterin Charlotte I. war zum Treffen auf dem Campus mit sonnengelber Jacke, Schärpe und der schönen Sonnenkette gekommen. Ein gelbes Kleid habe sie bei sonnigem Wetter zu offiziellen Anlässen getragen, bei Regen habe sie ein blaues Kleid gewählt.
Zu bedenken sei, dass die Sonnenbotschafterin gerne für das Wetter verantwortlich gemacht werde. An den Wochenenden, vor allem im Sommer, treffen sich die Hoheiten immer wieder bei offiziellen Anlässen, es entstehe eine Wochenendfamilie berichtet Charlotte I., man finde Freunde. Weit über hundert Hoheiten gebe es allein aus der hiesigen Gegend in Hessen und Rheinland-Pfalz. An eindrucksvolle Treffen mit dem Landrat im Garten und beim Ministerpräsidenten auf Schloss Biebrich erinnert sie sich, mit dem Landrat war sie auf dem Mannheimer Maimarkt im SWR-Studio. Kleine Säckchen mit Sonnenblumenkernen zum Einpflanzen habe sie immer als Geschenk dabei gehabt. Demnächst beginnt die 20-Jährige ihre Ausbildung zur Operationstechnischen Assistentin. Ihr Projekt Blutspendetermin und Stammzellentypisierung zusätzlich zu den üblichen DRK-Blutspendeterminen will sie in Absprache mit dem DRK und Bürgermeisterin Schader weiterführen, um mehr Erstspender anzusprechen.
Hannelore Nowacki
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