Nibelungenschule auf Wachstum eingestellt

Schulleiterin Cornelia Kerkhecker, Deborah Seltmann (links), in der Schulleitung zuständig für die Hauptschule, und Konrektorin Jennifer Köhl (rechts) begleiteten Landrat Engelhardt bei der Besichtigung der vier aufgestockten Klassenräume in Modulbauweise mit hochmoderner Ausstattung. Foto: Hannelore Nowacki
HOFHEIM – Die einen sagen Container, die anderen nennen die Bauweise Modulbauten, was Landrat Christian Engelhardt bevorzugt. Tatsächlich wirkt das neue Stockwerk mit vier neuen Unterrichtsmodulen und einem Raum für die Sozialpädagogin modern und funktional. Ein Provisorium vermutet man hier nicht, auch das Treppenhaus wirkt grundsolide. Davon konnte sich Landrat Christian Engelhardt, der auch Schuldezernent ist, bei seinem Besuch der Nibelungenschule am Montagnachmittag überzeugen. Gemeinsam mit Schulleiterin Cornelia Kerkhecker, Konrektorin Jennifer Köhl und Deborah Seltmann, die für den Hauptschulzweig zuständig ist, schaute er sich in den neuen Klassenräumen der Hauptschule um, in denen interaktive weiße Smartboards zur modernen Ausstattung gehören, die neben handschriftlichen Aufzeichnungen als Projektionsfläche für die angebrachten Beamer dienen. Dokumentenkameras erzeugen die Bilder. Im Flur ein mobiles Handwaschbecken wegen der besonderen Corona-Hygienemaßnahmen. „Ein spannender Termin für mich“, meinte Engelhardt, der sich über die herausfordernde Schulorganisation während der Coronapandemie informierte. Die Organisation sehe wegen der baulichen Unterschiede in jeder Schule etwas anders aus. Eine gute Nachricht erhielt Engelhardt während des Besuchs von seiner Fachabteilung – statt der eingeplanten 1 Million Euro für die Container-Aufstockung habe diese Fertigbauweise nur 800.000 Euro gekostet. Da ein Begriff wie Container auch das Bild im Kopf prägt, spricht Engelhardt lieber von Unterrichtsmodulen, die zudem oft die Altbauten an moderner Ausstattung überträfen. Schon 2018 wurde die Nibelungenschule modular erweitert, denn in Hofheim wie im Kreis Bergstraße steige die Geburtenzahl an, erklärte Engelhardt, ein zukunftsweisendes Wachstum. „Wir sind extrem zufrieden, wie es aussieht“, meinte Schulleiterin Kerkhecker mit Blick auf die hochmodernen Klassenräume. Eine Besonderheit weist die Nibelungenschule mit ihrer Hauptschule auf – der einzigen noch im Ried. Ein Schultyp, der sich hier gegen den allgemeinen Trend behaupte, stellte der Landrat fest. „Wir sind stolz darauf“, betonte Kerkhecker, auch die Eltern schätzten die Hauptschule sehr. Dass durch die Aufstockung wieder ein Computerarbeitsraum eingerichtet werden konnte, freut die Schulleitung ganz besonders. Die Geräte habe man nicht hin- und hertragen können, aber schon die Kinder der ersten Klassen haben im Kindergarten ihren Computerführerschein gemacht. Wie Schulleiterin Kerkhecker mitteilte, gehen fast 200 Kinder in die Grundschule, etwa 75 Schüler besuchen die Hauptschule.
Aktuell seien die ersten Klassen wider Erwarten mit insgesamt 43 Kindern nur zweizügig, viele Kinder seien wegen Corona von den Eltern als „Kann-Kinder“ nicht eingeschult worden. Die 2. und 3. Klassen sind dreizügig, die 4. Klassen sind zweizügig. Wegen der Neubaugebiete ziehe es viele junge Familien nach Hofheim, auch Wehrzollhaus gehöre zum Einzugsgebiet der Nibelungenschule, die entsprechend expandiere. Die Schulleiterin freut sich: „Im Moment haben wir eine sehr gute Raumsituation, sodass die Schüler in den nächsten Jahren untergebracht werden können. Im übernächsten Jahr rechnet Kerkhecker mit 66 eingeschulten Kindern. Landrat Engelhardt schnitt ein weiteres Thema an, die Alte Schule in Hofheim, die er gerne im Tausch mit der Stadt Lampertheim gegen das Parkhaus in der Innenstadt und die Sedanhalle zur Erweiterung der Schillerschule tauschen möchte. „Ein rundes Paket wäre es“, meinte Engelhardt, der sich zuversichtlich zeigte, im Gespräch mit Bürgermeister Gottfried Störmer am Freitag zu einer Verständigung zu kommen. „Schön, dass wir mit Wachstum zu kämpfen haben“. Hannelore Nowacki