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12.17 Uhr | 15. März 2018
Jahresrückblick 2017 der Fachstelle Jugendberufshilfe des Diakonischen Werks Bergstraße

Unterstützung auf der Suche nach dem richtigen Berufsweg

LAMPERTHEIM – Den eigenen Berufsweg zu finden, sich für einen Beruf zu entscheiden, ist für viele Jugendliche eine Herausforderung. Wenn dann noch schwierige Lebenslagen dazukommen, wie ein fehlender oder schwacher Schulabschluss, ein Ausbildungsabbruch, soziale und familiäre Probleme oder individuelle Beeinträchtigungen, kann der Übergang von der Schule in den Beruf für Jugendliche zu einem kaum lösbaren Problem werden. Hier setzt die Fachstelle Jugendberufshilfe mit ihrem Beratungsangebot an: Sie unterstützen besonders benachteiligte junge Menschen dabei, ihren Weg in Beruf und Gesellschaft zu finden und befähigen sie zu einer eigenständigen Lebensführung. So werden dort junge Menschen bis 27 Jahren beraten, die beruflich und sozial nicht integriert sind. Das Augenmerk richtet sich insbesondere auf die Übergänge in Ausbildung und Arbeit. Eine langfristige Begleitung (mehr als drei Kontakte) fand im Jahr 2017 bei 67 Klienten und Klientinnen statt. Eine kurzfristige Beratung, die ein bis drei Kontakte beinhaltet, nahmen insgesamt 73 Jugendliche und junge Menschen in Anspruch. 71 Prozent haben einen Migrationshintergrund und 51 Jugendliche und junge Menschen wohnen in Lampertheim bzw. Lampertheim-Hofheim (76 Prozent). Diese Mehrheit zeigt, dass das Angebot vor Ort auch durch die gute Erreichbarkeit genutzt wird und wohnortnahe Angebote für junge Menschen wichtig sind. Das Angebot erfolgt auf freiwilliger Basis des jungen Menschen. Die Beratung beinhaltet folgende Angebote: Individuelles Coaching, Berufsorientierung und Berufswegeplanung, Analyse der bisherigen Schul- und Berufsbiographie, Ressourcenarbeit, Kompetenzfeststellung und Eignungsanalyse, Unterstützung rund um das Bewerbungsverfahren mit Erstellung von Bewerbungsunterlagen, Stellenrecherche, Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche und Eignungstests, sowie die Vermittlung und Begleitung in Anschlusshilfen. Die Fachstelle arbeitet dann erfolgreich, wenn sie junge Menschen mit besonderem Förderbedarf stabilisiert, sie zu neuen Schritten auf dem Weg zu einer positiven Lebensperspektive bewegt und sie längerfristig in Ausbildung oder Arbeit vermittelt. Allerdings veranschaulicht die Statistik, dass das gesteckte Ziel bei Beratungsabschluss, insbesondere das Ziel Ausbildungsplatz im Vergleich zu den anderen Zielen besonders häufig nicht erreicht wurde: 30 Prozent erreichten dieses Ziel nicht, 35 Prozent erreichten dieses Ziel, bei 24 Prozent besteht noch die Chance, dass das Ziel erreicht wird, sie befinden sich noch in Beratung. Dieses Ergebnis zeigt, dass die Aussage, „junge Menschen müssen nur in Ausbildung wollen, dann bekommen sie auch einen Ausbildungsplatz“ nicht stimmt. „In der Beratung erleben wir, dass junge Menschen an weiterführenden Schulen ausweichen, weil sie keinen Ausbildungsplatz erreichen“, erklärte Tatjana Maier-Borst von der Fachstelle in Lampertheim. Der Ausbildungs- und Bewerbungstreff findet als offene Sprechstunde jeden Dienstag und Donnerstag von 14 bis 16 Uhr statt und arbeitet ohne Anmeldung. zg

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