„Der Mensch als kulturschaffendes Wesen”
LAMPERTHEIM – Am Sonntag, 2. Oktober, findet das vierte philosophische Gesprächsforum „Sonntags bei Anton“ in diesem Jahr statt. Dieses wird moderiert und geleitet von dem Philosophen Anton Schmitt, der unter anderem an der Volkshochschule Lampertheim regelmäßig Philosophie-Seminare anbietet. Beginn der Veranstaltung im Sitzungssaal des „Alten Rathauses“ ist um 11 Uhr. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Das Thema der Veranstaltung lautet „Der Mensch als kulturschaffendes Wesen („cultural animal“)“. Was bedeutet in diesem Zusammenhang Kultur? Zunächst verstehen wir Kultur Im engeren Sinn als Kultur, z.B. Theater, Musik, Literatur. Des Weiteren verstehen viele unter Kultur auch Technik, Artefakte (zum Beispiel Autos, Raketen usw.), Mode („Wir sind die Tiere, die uns in Schale werfen“), Schmuck (z. B. auch Tattoos als eine Form der Körperveränderung), sportliche Aktivitäten, Tischsitten, Eigentum, Geld, Religion und Wissenschaft. Kultur kann jedoch auch negativ bestimmt sein: “Alles, was nicht Natur ist“, d.h. alles, was nur aufgrund der Menschen vorhanden ist. In diesem Fall bedeutet Natur: Alles das, was ohne den Menschen vorhanden ist. Doch was macht den Menschen aus, der doch zumindest zu einem guten Teil „Naturwesen“ ist und bleibt wie alle „Tiere“, dass er über sein Natursein hinaus so etwas wie Kultur schafft, braucht und nötig hat?
Und was für eine Art Wirklichkeit ist das Kulturelle eigentlich? Was ist das Gemeinsame aller Kultur-Phänomene? Geht es hier nicht stets um sinnlich beobachtbare Dinge, die aber nun eine symbolische Bedeutung bekommen, über sich hinausweisen, auf etwas, das man nicht beobachten, sondern nur einsehen und verstehen kann? Womit könnte der Mensch als „animal symbolans“ definiert werden?Kaum denkt man über solche Dinge nach, ergeben sich weitere Fragen. Wir werden zwar jeweils in eine bestehende Kultur hineingeboren, aber es gehört zu unserer Kultiviertheit, unseren Blickwinkel immer mehr zu erweitern, hin zu einer „Interkulturalität“. Somit stellt sich die nächste Frage: „Was bedeutet eigentlich, selbst „kultiviert“ zu sein? zg