+++ UPDATE: Die Veranstaltung ist ausverkauft, alle Karten sind vergriffen +++ „Lieder mit Haltung“ und Sinn für Werte

Hans-Peter Stoll (Mitte) ist gefragter Musiker und wird das Publikum bei diesem besonderen Zuhör-Konzert als Moderator durch den Abend führen und singen. Gemeinsam mit Sängerin Barbara Boll und Matthias Karb, der singt und Piano spielt, Joachim Sum an der Gitarre, Hans Heer am Bass und Hans-Jürgen Götz am Schlagzeug interpretieren die MIL-Musiker die Lieder von Künstlern unterschiedlicher Stilrichtungen und Zeiten. Die Betonung liegt auf dem politischen Gehalt der Texte. Kulturamtsleiter Rolf Hecher und Jennifer Fröhlich vom Fachbereich Bildung, Kultur und Ehrenamt begleiten das Projekt. Foto: Hannelore Nowacki
LAMPERTHEIM – Eine Zeitreise durch die Jahrzehnte erwartet die Konzertbesucher am 12. Oktober im Schwanensaal, die sich mit ihren Freikarten einen besonderen Abend gönnen können. Lieder verschiedener Künstler und Stilrichtungen wie Rock, Pop, Reggae, Punk und Kabarett werden auf eigene Weise von MIL-Musikern interpretiert, wobei das Publikum neue Erfahrungen mit den jeweiligen Liedtexten mit nach Hause nehmen kann und soll. „Cultur communal“ und die Musiker-Initiative Lampertheim (MIL) laden ein zu einer Zeitreise durch mehrere Jahrzehnte Musikgeschichte mit zwanzig politischen Liedern, die Projektleiter und MIL-Mitglied Hans-Peter Stoll gemeinsam mit den mitwirkenden MIL-Musikern aus einer Vorauswahl von fünfzig Liedern herausdestilliert hat.
Krieg, Rassismus, Verfolgung oder Gleichberechtigung als Thema
Um „Lieder mit Haltung“ geht es, wie es der gewählte Titel schon verrät. Gemeint ist die politische Haltung. Bob Dylan zum Beispiel hatte 1964 mit seinem Lied „Blowing in the Wind“ weltweit Erfolg, die schöne Melodie bleibt lange im Ohr, sie klingt zart, und doch ist das Lied ein Protestsong wie auch sein „Universal Soldier“. Lieder unter anderem von Udo Jürgens, Pink und Bruce Springsteen werden zu hören sein, auch die Ärzte, Lars Reichow und Bodo Wartke sind vertreten. Im Rahmen eines Pressetermins stellten Projektleiter Stoll, Kulturamtsleiter Rolf Hecher und Jennifer Fröhling, ebenfalls beim Fachbereich Bildung, Kultur und Ehrenamt tätig, das Programm vor und erläuterten den ungewöhnlichen Auftrag, den sich Hans-Peter Stoll und die mitwirkenden MIL-Musiker ausgesucht haben. Musik und Unterhaltung werden geboten, aber es wird kein klassisches MIL-Konzert. Themen wie Krieg, Rassismus, Verfolgung oder Gleichberechtigung werden in den Liedern thematisiert, denn immer wieder haben sich Künstler in der Vergangenheit und Gegenwart mit politischen Fragen befasst und in ihre eigene musikalische Form mit nachdenklich stimmenden Texten gefasst. Gerade auch diesen jeweiligen Hintergrund nimmt Projektleiter Stoll in seiner Moderation auf und legt die Betonung auf die Liedtexte mit ihrer politischen Aussage, die Information soll sich mit Spaß und Freude verknüpfen.
Liederauswahl war ein demokratischer Prozess
Was ist ein politisches Lied? Lieder, die eine Aussage haben, sagt Stoll, aber nicht eine beliebige – es geht um das demokratische Verständnis, um Demokratie. So sei auch die Auswahl der Lieder in der Vorbereitung ein demokratischer Prozess gewesen und im Ergebnis eine gemeinsame inhaltliche Bewertung. Das Publikum darf sich auf eine abwechslungsreiche Auswahl mit vielen Facetten freuen. Kulturamtsleiter Hecher wies darauf hin, dass dies alles sehr viel Arbeit in der Vorbereitung bedeute, die Projektleiter Stoll leiste. Dazu gehört auch die Lieder- und Textbroschüre, die den Konzertbesuchern kostenlos zur Verfügung gestellt wird, um die Veranstaltung zuhause nachklingen zu lassen. Das Programm finde er toll, bekennt Hecher begeistert. Als MIL-Verantwortlicher von cultur communal freue ihn das Engagement und die „Haltung“ der MIL, die dieses Projekt im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ präsentiert. Bei cultur communal und MIL sei man sich einig: „Wir sind auch eine ‚Wertegemeinschaft‘, die für Toleranz, Gleichberechtigung, Vielfalt und für zahlreiche weitere demokratische Grundprinzipien einsteht“. Über die Partnerschaft für Demokratie Lampertheim sei der Antrag auf Förderung gestellt worden. Dank der staatlichen Förderung ist der Konzertbesuch kostenfrei. Um sich einen Platz zu sichern (freie Platzwahl), gibt es die Freikarten bei der bekannten Vorverkaufsstelle Horlé – Mode und mehr, Kaiserstraße 19, Lampertheim (Telefon 06206/2239). Beginn der barrierefreien Veranstaltung am Donnerstag 12.Oktober ist um 20 Uhr (Einlass 19 Uhr).
Hannelore Nowacki