Sie sind hier: Home » Verbraucher-Tipps, Promotions und Empfehlungen » Was hat sich in der hessischen Glücksspielregulierung geändert?

Was hat sich in der hessischen Glücksspielregulierung geändert?

Am 1. Juli 2021 trat bundesweit ein neuer Glücksspielstaatsvertrag in Kraft, der auch für Hessen eine Reihe von Änderungen mit sich brachte. Nicht jeder Glücksspielbetreiber sieht in der neuen Regulierung einen Anlass zur Freude, denn gerade für einige Spielhallen bedeuten diese neue Gesetze das endgültige Aus. Der Gesetzgeber sieht mittlerweile vor, dass es innerhalb eines Gebäudes nicht mehr gestattet ist, mehrere Spielhallen oder Casinos zu betreiben. Auch muss ein Mindestabstand von 300 Metern Luftlinie zwischen zwei Unternehmen gewährleistet sein, die Glücksspiele anbieten. Hinzu kommt, dass nun auch ein Mindestabstand von 300 Metern Luftlinie zwischen einer gewerblichen Spielstätte und einer Kinder- oder Jugendeinrichtung liegen muss. Von außen darf das Innere einer Spielhalle nicht mehr einsehbar sein, und jede Form der Werbung für das Spieleangebot der Casinos ist streng untersagt. 

Dies ist nur ein Teil der wesentlichsten Änderungen, die der neue Staatsvertrag für die zahlreichen Glücksspielunternehmer in Hessen mit sich brachte. Wer aufgrund der neuen Abstandsregelungen nicht gezwungen war, sein Ladenlokal zu schließen, hat es dennoch nicht ganz leicht, sich konstant auf dem Markt zu behaupten. Kopfschmerzen bereitet den Anbietern insbesondere die Vielzahl an Online Casinos, die im Internet zu finden sind. Sie bieten nicht nur zahlreiche Online Slots an, sondern zudem auch viele andere beliebte Casinospiele, wie beispielsweise Bingo. Wer gerne mal beim Bingo sein Glück versuchen möchte, kann sich auf einer der zahlreichen Vergleichsseiten im Internet informieren, dort findet man alle wichtigen Regeln des Bingo Online Spielens

Die Konkurrenz der Online Slots gegenüber den klassischen Spielautomaten

Inzwischen gelten nicht nur räumliche Einschränkungen für die Spielhallen, auch zeitlich ist deren Glücksspielangebot begrenzt. Jedes hessische Casino darf nicht länger als maximal 18 Stunden täglich geöffnet sein. Dabei muss insbesondere die gesetzliche Sperrzeit exakt eingehalten werden, die in der Zeit von 4.00 Uhr nachts bis zum nächsten Morgen um 10.00 Uhr gilt. Die einzelnen Glücksspielunternehmen dürfen nicht mehr als 12 Spielautomaten anbieten und müssen darüber hinaus eine ganze Reihe von Maßnahmen gewährleisten, die dem Spielerschutz dienen. Selbstverständlich sind auch die Online Anbieter gezwungen, sich an die Spielerschutz-Maßnahmen zu halten, allerdings entfallen bei ihnen die Öffnungszeiten. Im Internet kann rund um die Uhr gespielt werden. Gerade dieser Punkt macht das Spielen im Netz für zahlreiche Spielerinnen und Spieler sehr attraktiv. Auch die große Online Slot-Auswahl, die viele seriöse Online Casinos offerieren, erschwert die Konkurrenzsituation für die stationären Betreiber enorm. Hinzu kommen die höheren Gewinnchancen und die hohe Auszahlungsquote, die ein normaler Casinobetrieb gar nicht anbieten kann, da die Personalkosten, Raummieten und Aufwendungen für Wartungsarbeiten viel zu hoch sind. Aufgrund der neuen Gesetzeslage mussten bereits viele hessische Spielhallen schließen. Zu weiteren Schließungen könnte es in den nächsten Jahren kommen. Experten gehen davon aus, dass bis zu einem Drittel aller hessischen Spielhallen von einem baldigen Aus betroffen sein könnten.

Der bundesweite Casino Markt im Vergleich zu Hessen 

Das drohende Casinosterben betrifft bei weitem nicht nur Hessen. Auch die Geschäfte vieler Anbieter aus den anderen Bundesländern droht der Konkurs. Der Verband der Deutschen Automatenwirtschaft e.V. hatte noch vor gut einem Jahr die Anzahl der terrestrischen Slots in der BRD mit rund 270.000 angegeben. Seither hat sich diese Zahl drastisch reduziert. Die 5 Milliarden Euro, die die Spielautomatenbranche jährlich umsetzt sowie deren ökonomische und steuerliche Bedeutung wurden bei der neuen Gesetzgebung offensichtlich nicht berücksichtigt, bemängelt der Verband. Von den ehemals 10.000 Casino Mitarbeitern haben viele ihre Jobs verloren. Zahlreiche weitere Arbeitsplätze in der Logistik und Produktion müssen noch dazu addiert werden. Ob der Boom der Online Casinos diese wirtschaftliche Lücke irgendwann wenigstens halbwegs schließen kann, bleibt noch abzuwarten.

Beitrag teilen Facebook Twitter

Kommentare sind geschlossen