„Was heißt schon alt?“
LAMPERTHEIM – Im Leitbild des Landfrauenverbandes Hessen e. V. ist das Ziel „Lebenlanges Lernen“ fest verankert. Dem Auftrag zur Weiterbildung von Frauen im ländlichen Gebiet sind jetzt auch die Lampertheimer Landfrauen nachgekommen. Innerhalb ihres diesjährigen Landfrauen-Frühstücks gab es einen interaktiv gehaltenen Vortrag zu dem Thema „Was heißt schon alt?“. Der Vortrag, der im Rahmen der Partnerschaft für Demokratie entstand, ist Vorbote zur gleichnamigen Wanderausstellung, die ab dem 20. Juni in Lorsch zu sein wird.
Im Fokus des Vortrags stand die Bedeutung der Altersdiskriminierung, über die Susanne Kolb und Kerstin Biehal vom Diakonischen Werk Bergstraße detailreich aufklärten. Obwohl im Artikel 3 des deutschen Grundgesetzes geschrieben steht, dass in Deutschland Diskriminierungen aufgrund des Lebensalters sowohl im Arbeitsleben wie auch bei Alltagsgeschäften grundsätzlich verboten ist, findet sie doch oft statt.
Der Vortrag basiert auf der Studie „Altersbilder und Altersdiskriminierung“ der Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Diese belegt unter anderem, dass rund ein Drittel der Befragten der Aussage zustimmten, dass alte Menschen jüngeren Generationen Platz machen sollten, indem sie ihre beruflichen und gesellschaftlichen Rollen aufgeben. 53 Prozent behaupteten gar, ältere Menschen trügen nicht entscheidend zum gesellschaftlichen Fortschritt bei.
Behauptungen, die zu lebhaften Diskussionen an den Tischen der anwesenden 40 Lampertheimer Landfrauen führten. Sie berichteten über ihre Erfahrungen, die sie in Sachen Altersdiskriminierung bisher gemacht hatten – sei es beim Arztbesuch oder anderswo mit jungen Menschen. Trotz aller Ernsthaftigkeit kam das gesellige Zusammensein der Ortsgruppe und das Frühstück im Bauernladen Steinmetz nicht zu kurz. zg