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09.27 Uhr | 20. September 2023
BIEDENSANDBÄDER: Hallenbad vor 50 Jahren eingeweiht / Am 30. September wird gefeiert

Zum Jubiläum freier Eintritt, Kabarett und Ausstellung

Das Hallenbad in der kurzen Pause zwischen öffentlichem Badebetrieb und Training der Vereine. Foto: Hannelore Nowacki

LAMPERTHEIM – Als nahezu einmalig in der Region sieht Marius Schmidt das Lampertheimer Hallenbad. Der Geschäftsführer der Biedensandbäder GmbH, der auch Erster Stadtrat ist, hat ein besonderes Verhältnis zu dem Schmuckstück, das nach der aufwändigen und langwierigen Sanierung in den Jahren 2019 bis 2021 in neuem Glanz erstrahlt und teilweise mit neuer Technik ausgestattet wurde. „Wir können stolz sein“, resümierte Schmidt bei einem Pressetermin. Die Hallenbad-Eröffnung Ende September 1973 durch den damaligen Bürgermeister Hans Pfeiffer nach der Bauzeit vom 7. März 1972 bis 1. September 1973 liegt 50 Jahre zurück. Es gibt also einen Grund zu feiern, wie Schmidt betonte. Ein vergilbtes Heftchen von damals hat er aus dem Stadtarchiv bekommen, das in Schreibmaschinenschrift über einige Daten Auskunft gibt. Der Eröffnung am 21. September folgten weitere Tage mit Feierlichkeiten. Der Jubiläumstag 2023 steht fest: Am 30. September wird gefeiert. Zur üblichen Hallenbad-Öffnungszeit an Samstagen kann von 8 bis 16 Uhr bei freiem Eintritt geschwommen werden. Auch der Eintritt zur Ausstellung anlässlich des 100. Geburtstages von Hans Pfeiffer und des Hallenbad-Jubiläums mit dem Titel „Hans Pfeiffer – Ehrenbürger, Bürgermeister, Mensch“ ist frei. Am Abend um 20 Uhr ist im Hallenbadcafé, das wegen der Kunstausstellungen auch Hallenbad-Galerie genannt wird, in der besonderen Atmosphäre vergnüglicher Kunstgenuss mit Kabarett angesagt: Peter Gutschalk präsentiert sein aktuelles Soloprogramm „Bling“ mit neun Themen aus und über das Leben. Der Eintritt kostet 20 Euro und dient einem guten Zweck, denn der Erlös wird dem Verein Palliativ- und Hospiz-Initiative im Ried zugutekommen. Kartenwünsche über die E-Mail-Adresse Erster-Stadtrat-Buero@Lampertheim.de oder unter Telefon 06206/935-265 anmelden. Eine akademische Feier findet vormittags mit geladenen Gästen statt. Damals zahlte die Stadt Lampertheim 5,4 Millionen DM für den Hallenbad-Bau, der von den Stadtverordneten beschlossen war. Bürgermeister Hans Pfeiffer hatte außerdem Spenden gesammelt, wie Schmidt hervorhob. Erwachsene zahlten damals zwar nur 2 DM Eintritt, Kinder 1 DM, doch galt dies nur für eine Stunde Nutzungsdauer, bei einer Wassertemperatur von 24 Grad. Das Freibad ist schon seit 1966 in Betrieb. Erfreulich in dieser Hallenbadsaison – die Preise bleiben stabil. Erwachsene zahlen 4 Euro, Jugendliche 2 Euro, Kinder bis 10 Jahre haben freien Eintritt. Dauerkarten gibt es an der Kasse.

Auf der Höhe der Zeit

Das Hallenbad ist laut Bäderchef Schmidt als Sport- und Zweckbad konzipiert, dessen Technik auch nach der großen Sanierung immer wieder teilweise erneuert werden muss. Ziel sei immer gewesen, das Hallenbad auf der Höhe der Zeit zu halten, ließ Schmidt wissen. In diesem Jahr mussten Zwischenbodenklappen eingebaut werden und im kommenden Jahr steht eine große Duschsanierung für mehr als 300.000 Euro wegen einer Auflage des Gesundheitsamtes an: Die zentralen Mischeinheiten müssen durch dezentrale ersetzt werden. Dass das Hallenbad erfolgreich und beliebt ist, steht außer Zweifel – Schmidt spricht von einem Dutzend Schulen aus der Region bis zum Kreis Groß-Gerau und ebenso vielen Schwimmsportvereinen als ständige Besucher, die für ein volles Haus sorgen, zum Beispiel die DLRG Lampertheim und auch die DLRG Worms und Biblis. Dazu kommen die Badezeiten für den öffentlichen Badebetrieb und zahlreiche VHS-Kurse. Die Zahl der Schwimmkurse sei im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit verdoppelt worden.

Die Nachfrage nach Wasserflächen sei weiterhin ungebrochen und sei auch wichtig für die Gesundheit der Bürger. Die Fachkräfte der Zukunft werden durch den eigenen Meister selbst ausgebildet, die ganzjährige Beschäftigung sei Voraussetzung für die Ausbildung. Seit Anfang September sind vier Azubis tätig. Einen Fachkräftemangel gebe es bei den Biedensandbädern daher nicht. Dem Team um Betriebsleiter und Schwimmmeister Patrick Görling spricht Bäderchef Schmidt seine Anerkennung aus: „Eine Mannschaft, die sich zu hundert Prozent mit dem Schwimmbad identifiziert und immer da ist und sich kümmert, wenn sie gebraucht wird“.

Den letzten Tag der Freibadsaison nutzte Ilse Kowalzik noch einmal ausgiebig im gefliesten Schwimmerbecken für ihr tägliches Aqua-Jogging. In der nächsten Freibadsaison soll das neue Schwimmerbecken aus Edelstahl fertig sein. Im Hintergrund das Hallenbad. Foto: Hannelore Nowacki

Das Freibad und das Schwimmerbecken

Das schöne Wetter im September mit guten Nutzerzahlen hat die Bilanz des wechselhaften Sommers mit 100.000 Besuchern aufgebessert, von der Hallenbadsaison verspricht sich Schmidt eine insgesamt gute Jahresbilanz mit voraussichtlich 150.000 Besuchern. Seit Montag ist das Freibad geschlossen, damit die Handwerker die PV-Anlage auf dem Dach der Umkleiden installieren können. Zukünftig wird der Strom vor Ort selbst produziert und ins Netz eingespeist, ein Pachtmodell mit dem Energieversorger GGEW als Investor. Bis zur Wiedereröffnung wird das Schwimmerbecken komplett saniert, die wasserdurchlässigen alten Fliesen machen einem Edelstahlbecken Platz, beteiligt seien vier Gewerke für Rohbau, Beckenbau, Badewassertechnik sowie Garten- und Landschaftsbau. Durch den Rückbau der Strandbar, der gerade im Gang ist, gewinnt das Freibad wieder mehr Liegefläche. Hannelore Nowacki

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