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    NACH VORFALL IN BÜRSTÄDTER KITA KUNTERBUNT: Pressegespräch am Freitag brachte weitere Erkenntnisse / Bürgermeister Wenz: „Das Kindeswohl steht an erster Stelle“

    Zwischen Doktorspiel und Grenzverletzung

    Symbolbild Kindergarten_www.123rf.com_atlasfoto

    BÜRSTADT – Wie steht es um unsere Gesellschaft, wenn wir nicht in der Lage sind, die Schwächsten zu beschützen? Experten verweisen darauf, dass es auch in einer Kindertagesstätte nicht möglich sei, sexuelle Übergriffe gänzlich zu verhindern. Warum? Weil es keine 100-prozentige Kontrolle gibt. Schlimm für die Betroffenen, die ein Leben lang traumatisiert sein können. Ein Schock für die Eltern, die darauf vertrauen, dass ihr Kind sich in geschützten Räumen und in sicherer Obhut befindet. Was können die Verantwortlichen einer Kindertagesstätte tun, um Grenzverletzungen unter Kindern vorzubeugen und einen solchen Vorfall intern aufzuarbeiten? Alles unter den Tisch kehren? Prävention und Aufklärung wären ein Ansatz. „Fachlich angemessen mit den beteiligten Kindern, aber auch mit ihren Eltern und in ihrer Kindergruppe umgehen – und so Kindern Orientierung geben“, heißt es in einer Empfehlung, die die Diplom-Pädagogin Ulla Freund in einem Interview zum Thema „Sexuelle Übergriffe unter Kindern“ gibt (Quelle: Kindergarten heute 2016, 46. Jg.) Heft 6, S. 32-36 / Erschienen im Verlag Herder, Freiburg). Im Rahmen eines Pressegespräches, zudem Bürgermeister Boris Wenz aufgrund aktueller Vorfälle in einer städtischen Kita eingeladen hatte, wurden am Freitagmittag weitere Informationen mitgeteilt 

    ++++ UPDATE +++ 

    Ehe weitere Informationen zum heutigen Pressegespräch folgen, ergeht der Hinweis, dass es sich um einen Vorfall in der Kita Kunterbunt in Bürstadt handelt, keine Erzieherinnen/Erzieher involviert sind, sondern es sich um einen „Übergriff“ unter Kindern handelt. 

     

    „Das Kindeswohl steht an erster Stelle“

    BÜRSTADT – Bürgermeister Boris Wenz erläuterte zum Auftakt der Presserunde am Freitag, dass ab dem Moment der Kenntnisnahme des Vorfalls in der Kita Kunterbunt sofort reagiert worden sei und weitere Maßnahmen eingeläutet wurden. „Für uns steht das Kindeswohl an erster Stelle“, betonte der Stadtchef. Beratungsstellen wurden ebenfalls eingebunden und die Betroffenen sensibilisiert. „Prävention wird groß geschrieben, die Mühlen laufen massiv“, so Wenz. „Wir wollen nah dran sein, obgleich es ein schwieriger Balanceakt ist, Vorfälle in Betreuungseinrichtungen gänzlich zu unterbinden. Das ist zu 100 Prozent nicht möglich“, verwies Boris Wenz darauf, dass die Verwaltung gewiss nicht untätig sei. Es gehe ausschließlich um einen Vorfall unter Kindern, Erzieher sein nicht involviert, stellte Wenz klar. Die „stille Post“ nach dem Bekanntwerden und die Berichterstattung hätten durchaus hohe Wellen geschlagen.

    "In einem persönlichen und konstruktiven Gespräch einer betroffenen Mutter seien viele Vorbehalte ausgeräumt worden“, informierte der Bürgermeister. Den Vorfall indes macht es nicht ungeschehen. „Hieraus müssen wir lernen, auch ich“, räumte Boris Wenz Defizite in der Kommunikation ein.  

    Jan Ott, stellvertretende Kita-Leitung Kunterbunt, führt getroffene Maßnahmen auf. Neben den Gesprächsangeboten für Eltern, sei auch ein Ampelsystem für die WC-Benutzung eingeführt wurde. Zudem wurden einige Sanitärbereiche, die bei der Belegung mit aktuell 75 Kindern nicht benötigt würden, vorübergehen geschlossen. „Um einen besseren Überblick und Kontrolle zu gewährleisten“, wie Ott anmerkte. „Wir wissen um die hochsensible Thematik“, so Ott weiter, „daher sind auch Erziehungsberatung, Jugendamt oder Pro Familia mit im Boot." Zudem könnten Eltern jederzeit Anregungen und Wünsche ans Team mitteilen. Auch stünde eine Supervision der Einrichtung an, berichtete der stellvertretende Kita-Leiter. Ein runder Tisch mit allen betroffenen Akteuren wurde ebenfalls terminiert, teilte Jan Ott mit. Mit den involvierten Jungs habe man ebenfalls Gespräche geführt. „Die wissen gar nicht, wovon die Rede ist“, so Ott abschließend. 

    Steffen Heumann

     

     

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