BÜRSTADT – Ein soziales Netzwerk soll Menschen, die an Demenz erkrankt sind oder als Angehörige betroffen sind, bei der Bewältigung des Alltags auf verschiedene Weise unterstützen und die Lebensqualität verbessern. Ein Wunsch mehrerer engagierter Menschen, der mit der Gründung des Demenznetzes für Bürstadt, Biblis und Groß-Rohrheim vor einem Jahr verwirklicht wurde und nach Monaten der Planung nun der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Am Pressegespräch im Bürstädter Treffpunkt MiT am Historischen Rathaus nahmen nur einige der etwa 20 engagierten Personen teil. Zu ihnen gehören Hans Dieter Niepötter vom Inklusionsbeirat und VdK, Diplom-Sozialpädagogin Birgit Mascetta, Koordinatorin des Projekts SoNAh in Bürstadt und Lehrerin für kompensatorischen Sport sowie Elke Unkelbach-Kniest, im Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth Leiterin des Sozialdienstes in Nachfolge von Birgit Mascetta. Eine tragende Rolle hat Diplom-Sozialarbeiterin Beate Weidner-Werle, die seit Jahren im Auftrag der Caritas und der Stadt Bürstadt in der Seniorenberatung für ältere Menschen und deren Angehörige für Bürstadt, Biblis und Groß-Rohrheim tätig ist. Von der Fachstelle „Leben im Alter“ beim Kreis Bergstraße in Heppenheim ist Christina Arnold beteiligt. Dabei sind auch die Paulas, die Diabetiker-Selbsthilfegruppe und Annerose Bechtloff vom Seniorenbeirat sowie die beiden Psychosozialen Fachkräfte (PauLa). Über die Gründung des Demenznetzwerks hatte Weidner-Werle haupt- und ehrenamtliche Stellen wie die Kirchengemeinden und PaHoRi (ambulante Palliativ-Hospizinitiative für das Ried mit Sitz in Bürstadt), die Bürstädter Bürgermeisterin Barbara Schader, Pflegedienste, Heime und Sportvereine informiert. Das erarbeitete Programm und damit der offizielle Start des Demenznetzwerks mit regelmäßigen Veranstaltungen und Gruppenangeboten unter der Leitung von Fachkräften beginnt am Mittwoch, den 25. September um 14 Uhr im Briebelsaal des Caritaszentrums Bürstadt in der Rathausstraße mit dem öffentlichen Vortrag „Demenz – was nun?“ Die Referentinnen sind Alexandra Manlder-Pohen und Cornelia Kremski, Pflegedienstleiterin in St. Elisabeth. Wer sich für das Thema interessiert ist eingeladen.
Das alles ist geplant
Das Thema Demenz ist seit einigen Jahren in der Öffentlichkeit präsent und sorgt vielfach für Unbehagen, auch bei nicht Betroffenen. Der Alltag kann schwierig werden. Das Demenznetzwerk möchte das Thema Demenz aus der Tabuzone holen und mit einem umfangreichen Angebot an Veranstaltungen, Information und der Möglichkeit zu Gruppentreffen Menschen, die an Demenz erkrankt sind, deren Angehörigen und andere interessierte Menschen zusammenbringen und somit zur Verbesserung ihrer Situation und Lebensqualität beitragen. Demenz soll als ganz normale Erkrankung gesehen werden. Demenznetzwerke sind bereits verbreitet engagiert, auch im Weschnitztal und in Bensheim. Die Sportgruppe für Menschen mit Demenz und Angehörige findet ab 29. Oktober jeweils alle 14 Tage dienstags von 10 bis 11 Uhr statt, geleitet von Birgit Mascetta. Die Singgruppe für Menschen mit Demenz trifft sich ab November jeden ersten Donnerstag im Monat von 14 bis 15 Uhr unter der Leitung von Simon Konrad, der Musiker und Diplom-Sozialpädagoge ist. Der Ort ist jeweils der Briebelsaal im Caritaszentrum Bürstadt, St. Elisabeth. Für Bewohner der Demenzhausgemeinschaft in St. Elisabeth bietet Birgit Mascetta ab November nach Absprache einmal im Monat einen einstündigen Singkreis an. Voraussichtlich am 18. November wird in der Filminsel Biblis der Spielfilm „The Father“ gezeigt.
Hannelore Nowacki