LAMPERTHEIM – Alexander Scholl (41) ist der Bürgermeisterkandidat der CDU Lampertheim, der die Nachfolge von Bürgermeister Gottfried Störmer (parteilos) antreten will. Einstimmig hat ihn die Mitgliederversammlung des CDU-Stadtverbandes am Freitagabend auf Vorschlag des Vorstands nominiert – ein Ja auf allen 32 abgegebenen Stimmzetteln. Weitere Vorschläge waren aus der Mitte der Versammlung nicht genannt worden. Dass Scholl beste Chancen hatte, war in Lampertheim kein Geheimnis. Beworben hatte sich Scholl mit einer Rede, für die er Zwischenapplaus bekam und am Ende begeisterten Applaus. Mit einem Beifallssturm im Stehen feierten ihn Mitglieder und Gäste nach der Nominierung. Dass diese Nominierung nichts Alltägliches sei, betonte Scholl zu Beginn seiner Rede, denn zuletzt vor über 25 Jahren, im Jahr 1997, hatte die CDU einen Kandidaten für das Bürgermeisteramt gewählt: Franz Korb, der heutige CDU-Vorsitzende und Stadtverordnetenvorsteher, sagte dazu in seiner Begrüßungsrede: „Wir haben uns vorgenommen mitzumischen“. Wie eine Laudatio klang die Begründung des Vorstands für seinen Vorschlag, die Korb zunächst ohne Namensnennung vortrug, dann am Schluss das Bekenntnis: „Wir haben einen sehr guten Vorschlag, wir glauben, dass wir mit diesem Vorschlag gewinnen können“. Zu den vielen positiven Eigenschaften, die den Vorstand bewogen hatten, Scholl als Bürgermeisterkandidaten vorzuschlagen gehören Glaubwürdigkeit, Sachverstand, Bürgernähe und Tatkraft, auch Ehrlichkeit und Fleiß, Charisma und ein feines Gespür zählte Korb zu den wichtigsten Eigenschaften eines Politikers. Versammlungsleiter war Dr. Michael Meister, unter den Gästen waren Konstantin Großmann aus Biblis, Vorsitzender der Gemeindevertretung, und der Bürstädter Stadtverordnetenvorsteher und CDU-Bürgermeisterkandidat Jürgen Eberle sowie der Landtagsabgeordnete und Bürstädter Stadtverordnete Alexander Bauer. In der kommenden Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses soll der Termin für die Bürgermeisterwahl bestimmt werden. Scholl ist seit 2004 mit seiner Frau Katrin verheiratet und hat drei Kinder. Seit über 20 Jahren ist er für RWE vorwiegend in der Unternehmenskommunikation und als Pressesprecher tätig, in der Lokalpolitik ist Scholl seit 2006 aktiv, seit 2016 ist er Ortsvorsteher in Hofheim, nach der Kommunalwahl wurde er 2021 CDU-Fraktionsvorsitzender im Stadtparlament.
„Wir müssen ein Stück weit bereit sein für eine neue Zeit“
Alexander Scholl bewarb sich mit einer Rede, die neben einigen konkreten Zielen auch einen Appell enthielt: „Die Stadt benötigt einen Aufbruch und benötigt Begeisterung für das was sie hat“. Eine „gute und transparente Kommunikation mit allen Beteiligten“ im respektvollen Umgang will Alexander Scholl als Bürgermeister etablieren, auf Ergebnisse komme es an. „Die Zeiten irgendwelcher Befindlichkeiten müssen vorbei sein“, meint Scholl mit Blick auf die Stadtteile, die er in ihrer Gesamtheit, aber eigener Identität sieht. Als Bürgermeister will Scholl ansprechbar sein und die richtigen Impulse setzen. Konkret nannte er unter anderem die Projekte des Stadtumbaus, die erfolgreich abgeschlossen werden sollen. Auch künftig sei das Auto nicht wegzudenken, wenngleich dem Fahrrad eine gewisse Bedeutung zukomme. Hinsichtlich der finanziellen Herausforderungen dürfe es keine Denkverbote und keine leeren Versprechungen geben: „Wir müssen ein Stück weit bereit sein für eine neue Zeit“
Hannelore Nowacki
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