LAMPERTHEIM – Das Schulzentrum West wird neu gestaltet – zuerst wird die Altrheinhalle am Lessing-Gymnasium Lampertheim (LGL) in diesem Jahr saniert und modernisiert, danach startet 2026 der Neubau des Gymnasiums, der nach drei Jahren Bauzeit 2029 fertiggestellt sein soll. Landrat Christian Engelhardt hatte am Montag zu einer Pressekonferenz in den Nibelungensaal des Landratsamts eingeladen, um das Bauprojekt gemeinsam mit dem Technischen Betriebsleiter Eigenbetrieb Schule und Gebäudewirtschaft Johannes Kühn vorzustellen, dabei waren die LGL-Schulleiterin Silke Weimar-Ekdur, der stellvertretende Schulleiter Jérôme Dath und Bürgermeister Gottfried Störmer. „Wir entwickeln Schulen mit Herzblut, um den Kindern einen bestmöglichen Start ins Leben zu ermöglichen, das Entscheidende ist das pädagogische Angebot der Schule“, machte Engelhardt deutlich. Die Kosten für dieses Großprojekt betragen nach aktueller Prognose 81,6 Millionen Euro. Es ist die größte Schulbaumaßnahme in der Geschichte des Kreises Bergstraße, wie Landrat Engelhardt betonte.
Foto: Hannelore Nowacki
Dazu kommen etwa 40 Millionen Euro für die neue Alfred-Delp-Schule, die nach Fertigstellung des LGL-Neubaus aus dem entkernten Gebäudekomplex neu gestaltet wird. Während der Bauphase werden die 750 Schüler der Alfred-Delp-Schule in das alte Lessing-Gymnasium umziehen. Somit werden die Schüler nicht auf einer Baustelle lernen wie bei einer Gebäudesanierung. Schulleiterin Weimar-Ekdur zeigte sich erfreut, dass die alten Gebäude gepflegt und erhalten wurden, es habe keinen Investitionsstau gegeben. Erst wenn auch die neue Alfred-Delp-Schule steht, wird das alte LGL abgerissen, was laut Kühn zwischen zwei und drei Millionen Euro koste. Kühn erläuterte, dass in die Planungen mit einem neuen Planungsteam die Schulleitung des Lessing-Gymnasiums und die Schulgemeinde eingebunden seien. In dem fünfstöckigen Gebäude werden die Klassenräume nach dem Cluster-Modell für Jahrgangsstufen und Fachräume mit einem Marktplatz eingerichtet. Herz der Schule wird die Aula. Für die zukünftig 1.500 Schüler sieht Dath den Neubau sehr gut aufgestellt. Der neue Zugang wird in der Saarstraße sein, was eine Entzerrung des Verkehrs begünstigen soll. Das hörte Bürgermeister Störmer gerne angesichts der jetzigen Verkehrssituation in der Biedensandstraße. Er gehe von einer Zusammenarbeit mit frühzeitiger Information aus, auch dass die Stadt Ideen und Lösungen einbringen könne. Interessant findet Störmer die vorgestellte Innenarchitektur des neuen LGL, bedauert aber, dass er die Einweihung nicht mehr im aktiven Dienst erleben werde. Weimar-Ekdur hofft, dass die Schule weiterhin so einbezogen werde bis bisher, das Kollegium und die Schulgemeinde seien voll dabei, wenngleich es unter den Kollegen seit der länger zurückliegenden Planungsphase null einen Generationswechsel gegeben habe. Einige Zweifel habe es gegeben, ob das Projekt weitergehen würde. Das mehr als 100-köpfige Lehrerkollegium ist aktuell für 1.200 Schüler in sechszügigen Klassenstufen zuständig. Das neue LGL soll 7,5-zügig werden. An der Biedensandschule im Schulzentrum West seien sukzessive Instandhaltungsarbeiten und eine neue Gebäudetechnik geplant, erklärte Engelhardt, für die Elisabeth-Selbert-Schule gebe es ein Landesprogramm.
Foto: Hannelore Nowacki
Sanierung der Altrheinhalle und Ausweichflächen
Für die Sanierung der Altrheinhalle schätzt Johannes Kühn Kosten von 3,5 bis 4 Millionen Euro. Die Ausschreibung der Gewerke und Arbeiten sei gerade in Planung. Im Juni werde die Halle zur Demontage gesperrt, im Herbst wird saniert und schon im Dezember 2025 ist die Fertigstellung geplant. Die Innenausstattung wird von der Lautsprecheranlage bis Beleuchtung und Lüftung modernen Anforderungen entsprechen. Zwei Ausweichflächen sind vorgesehen. Das Außensportfeld auf der bestehenden Tartanfläche mit den Maßen 15 x 30 Meter wird neben der Biedensandschule errichtet, überdacht mit einer temporären Traglufthalle, während der Sanierung von LGL-Schülern und Biedensandschule genutzt, anschließend von der Biedensandschule.
Hannelore Nowacki
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BU: Das Lessing-Gymnasium platzt aus allen Nähten. Schon lange muss aufgrund des Raummangels in Containern unterrichtet werden. Foto: Hannelore Nowacki
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