Gefahr von Gebärmutterhalskrebs effektiv verringern
Alicia (r.) bewies Mut und Stärke: Die neunjährige Schülerin der Goetheschule wurde durch Dr. Carl-Michael Bergner (Mitte) und Sandra Krämer (l.) gegen Gebärmutterhalskrebs geimpft. Foto: Benjamin Kloos
LAMPERTHEIM – Mit dem Ziel, mehr Frauen vor Gebärmutterhalskrebs zu schützen, haben sich verschiedene Institutionen zusammengeschlossen und ein Modellprojekt ins Leben gerufen: Die „Freiwillige HPV-Schulimpfung“. Es wird in Zusammenarbeit mit ortsansässigen Kinder- und Jugendärzten sowie Haus- und Frauenärzten durchgeführt und richtet sich an Schülerinnen der 4. Klasse. Startschuss im Kreis Bergstraße war am Freitag in der Goetheschule Lampertheim, wo Gynäkologe Dr. Carl Michael Bergner insgesamt acht Mädchen die wichtige Impfung verabreichte.
Sehr einfühlsam gingen Dr. Bergner, Sandra Krämer und die Koordinatoren des Projektes im Kreis Bergstraße auf die Mädchen ein, nahmen ihnen die Angst und bereiteten sie auf die Impfung vor, die in den Oberarm verabreicht wurde.
„Bei einem Elternabend im Vorfeld wurde uns erläutert, wie wichtig die HPV-Schutzimpfung ist, um die Gefahr von Gebärmutterhalskrebs effektiv zu verringern”, berichtete eine Mutter, die ihre Tochter zur Impfung begleitete und froh über dieses Angebot war.
„Wenige Eltern nutzen die Chance, ihre Töchter durch die HPV- Impfung vor Gebärmutterhalskrebs zu schützen, die HPV-Impfrate liegt in Hessen bei gerade einmal 22 Prozent”, betonte Dr. Bergner in diesem Zusammenhang. Dabei wird diese Schutzimpfung bereits seit 2007 durch die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) für alle Mädchen zwischen neun und 14 Jahren empfohlen. „In dieser Altersspanne ist die Reaktion des Immunsystems besonders gut, so dass zwei Impfdosen für einen ausreichenden Schutz genügen”, so Dr. Bergner weiter. Diese werden im Abstand von sechs Monaten verabreicht, die Kosten werden durch die Krankenkassen übernommen.
Die HPV-Impfung gehört zu den am besten erforschten und sichersten Impfstoffen, bislang wurden weltweit über 40 Millionen Impfdosen verabreicht. Schwerwiegende Nebenwirkungen in Zusammenhang mit dem HPV- Impfstoff konnten bisher nicht nachgewiesen werden.
Gebärmutterhalskrebs ist in DeutschlandGebärmutterhalskrebs die dritthäufigste Krebserkrankung bei Frauen im Alter von 15 bis 44 Jahren. Pro Jahr erkranken etwa 5.000 Frauen an Gebärmutterhalskrebs. Fast 1.600 Betroffene sterben an dieser Krankeit, zudem werden mehr als 90.000 Operationen durchgeführt, um Krebsvorstufen zu entfernen.
Hauptursache für Gebärmutterhalskrebs ist eine Infektion mit den Hochrisikotypen der Humanen Papillomviren (HPV). Die Viren sind weit verbreitet: Die meisten Männer und Frauen kommen im Laufe ihres Lebens mit ihnen in Kontakt. Die Übertragung erfolgt über Kontakt mit infizierten Körperregionen (Haut, Schleimhaut) – hauptsächlich bei sexuellen Kontakten.
Insgesamt sechs Schule aus dem Kreis beteiligen sich an der Impfaktion, neben der Goetheschule sind dies in Lampertheim noch die Schillerschule und die Pestalozzischule. Die Eltern können ihre Tochter während der Impfung begleiten!
Ansprechpartner für weitere Fragen ist Gynäkologe Dr. Carl Michael Bergner telefonisch unter 06206/910000 oder per E-Mail unter hpvschulimpfung@dr-bergner.de Benjamin Kloos