In der Frankensteinstraße Richtung Hofheim wird die Geschwindigkeit gemessen
Gut, wenn der Smiley lacht
Karlheinz Utikal, Vorsitzender der Kreisverkehrswacht Bergstraße, und Bürgermeisterin Barbara Schader sind überzeugt: Die Autofahrer lassen sich durch das Display für angepasstes Fahren sensibilisieren. Foto: Hannelore Nowacki
BOBSTADT – Nicht kassieren, sondern sensibilisieren. Das will die Stadt Bürstadt mit dem neuen Geschwindigkeitsdisplay in Bobstadt erreichen. Es ist ein Gewinn aus einem Gewinnspiel des Landes Hessen, auch Birkenau hatte Glück. Autofahrer in der Frankensteinstraße, die nach Hofheim wollen, werden vom Radar aufmerksam registriert. Aber es blitzt in diesem Fall nicht, wenn zu schnell gefahren wird – auf dem Display am rechten Straßenrand vor dem Ortsausgang lässt der Smiley enttäuscht die Mundwinkel hängen. Andererseits folgt die Belohnung – wer angepasst fährt, dem lacht der Smiley freundlich zu. Das Gerät, das Fachleute Dialogdisplay nennen, hilft sogar die Geschwindigkeiten in Nebenstraßen zu reduzieren, einfach weil die Autofahrer bewusster fahren, weiß aus Erfahrung. Der ehrenamtliche Vorsitzende der Kreisverkehrswacht Bergstraße aus Viernheim ist hauptberuflich Polizist und kennt sich aus. Bei dem Termin hatte er Gelegenheit, das zeitweise sehr große Verkehrsaufkommen in der Frankensteinstraße am Ortsausgang zu beobachten. Er meint, dass die meisten Autofahrer nicht absichtlich zu schnell fahren, viele seien abgelenkt oder in Gedanken. „Die Probleme sind überall gleich oder ähnlich“. Zum Pressetermin vor Ort hatte Bürgermeisterin Barbara Schader eingeladen, auch Rainer Stöckel, Leiter des Ordnungsamtes, und Kevin Winkler vom Ordnungsamt waren gekommen. Die Bürgermeisterin erklärte, dass der Ortsbeirat sich das Display an dieser Stelle gewünscht habe, weil hier viele Friedhofsbesucher die Straße überqueren. Für mehr Sicherheit im Kurvenbereich am anderen Ende der Frankensteinstraße gebe es Überlegungen, eine Lichtzeichenanlage soll dort in der Nähe positioniert werden. Stöckel wies darauf hin, dass Abstände einzuhalten sind und der Gehweg breit genug sein muss. Die laute und stark befahrene Frankensteinstraße ist ein großes Thema und sie ist eine Landesstraße, bei der Hessen Mobil und das Regierungspräsidium mitzureden haben. Von der nächsten Verkehrszählung 2020 erhoffe sie sich eine Grundlage, um Tempo 30 einführen zu können, erklärte Schader. Auch müsste die Straßenverkehrsordnung novelliert werden, weil diese Tempo 30 nur bei Schulen, Kitas oder Altenheimen erlaube. Zur Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 12. November werde Hessen Mobil kommen. In der Frankensteinstraße Richtung Hofheim soll ein neuer Blitzer installiert werden, der beidseitig arbeitet. Dann könne das flexibel einsetzbare Display woanders eingesetzt werden. Für die Anschaffung weiterer Displays in Bürstadt sind bereits Mittel in den Haushalt eingestellt, teilte Schader mit. Für die Anwohner gebe es die Möglichkeit wegen des Verkehrslärms bei Hessen Mobil einen Zuschuss für Lärmschutzfenster zu beantragen. Hannelore Nowacki