In Hessen bildet das traditionelle Handwerk weiterhin einen wichtigen Geschäftsbereich. Dennoch haben viele Fachbetriebe zu kämpfen, ringen mit der Bürokratie, den gestiegenen Energie- und Einkaufskosten und mit dem Fachkräftemangel. Auch spezialisierte Unternehmen, die unter anderem die Herstellung von Kleinteilen gewährleisten, die an der Bettfräsmaschine gefertigt werden, sind mit den problematischen Zeiten konfrontiert. Zwar wissen sich einige Fachbetriebe zu helfen und setzen auf das Mieten der Maschinen, dennoch zeigen sich die Schwierigkeiten bereits bei der Ausbildung.
Handwerk und Ausbildungsqualität
Statistisch bricht mittlerweile jeder vierte Auszubildende seine Ausbildung ab. Das betrifft besonders den Bereich des Handwerks und hat größtenteils mit der Ausbildungsqualität an den Berufsschulen zu tun, aber auch mit dem fehlenden Interesse. In den Jahren 2021 bis 2028 werden in Hessen etwa 178.000 fehlende Arbeits- und Fachkräfte erwartet. Betroffene Handwerksbranchen sind Elektro, Holzverarbeitung und Bekleidung. Gerade im Bereich der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, aber auch in der Bauelektrik fehlen Fachkräfte und werden händeringend gesucht, obwohl diese Handwerkzweige hervorragende Zukunftsaussichten bieten. Firmen für Klempnerei, für den Ausbau von Gebäuden, die sich im Rohbau befinden, für Fahrzeugbau, Elektrik und Mechatronik haben immer Arbeitsstellen zu vergeben.
Kreative Ideen im Handwerksbereich
Gerade kleinere Firmen sind einfallsreich, wenn es um den Kampf mit der Konkurrenz geht. So kann es passieren, dass der Heizinstallateur auch gerne mit dem Fahrrad kommt, um den Stau und die Parkplatzsuche zu umgehen und so die Arbeit schneller und zuverlässiger zu erledigen. Allgemein schätzen Auszubildende eine familiäre Atmosphäre. Fühlen sie sich im Betrieb gut aufgehoben und gibt es die Möglichkeit zur Übernahme, wird die Ausbildung oft zum Ende gebracht und ermöglicht, bei Bedarf, auch das weitergehende Studium oder die Spezialisierung.
Die gefährlichen Handwerksberufe
Während viele Branchen zu kämpfen haben, sind bestimmte Berufsgruppen einem höheren Risiko ausgesetzt. Die meisten meldepflichtigen Arbeitsunfälle zeigen sich bei Dachdeckern, Mauern, Gebäude- und Gerüstbauer. Auch Elektriker und Klempner sind Teil des härteren Baugewerbes, da diese Berufe körperliche Kraft, geistige Belastbarkeit und ein tieferes Verständnis für das Handwerk erfordern. Hier ist wichtig, bestimmte Handwerkzweige zu fördern und Vorteile für Auszubildende zu schaffen. In Hessen bieten Unternehmen Seminare und Weiterbildungen an, um das Interesse zu wecken. Dazu ermöglichen Bildungszentren die Vermittlung an die über 75.000 Handwerksbetriebe der Region.
Handwerk und Zukunftsaussichten
Wie wichtig das Handwerk für die Zukunft ist, zeigt sich immer wieder neu durch das Wachstum und den Wohlstand der Gesellschaft. Eine ausgewogene Branchenstruktur trägt maßgeblich zum Erfolg der Wirtschaft bei. Eine berufliche Ausbildung in diesem Bereich und die damit verbundenen Qualifikationen schützen vor Arbeitslosigkeit und garantieren immer den Einstieg ins Berufsleben und zu möglichen Fortbildungen. Handwerk liegt in der Natur des Menschen und lässt sich auch auf den modernen Fortschritt anpassen. Profis sind immer gefragt, sodass Karriere und Jobsicherheit garantiert sind.