BÜRSTADT – Wie immer beim Jahresempfang standen die Besucher am Eingang zu Bürgerhaus Schlange, denn Bürgermeisterin Barbara Schader begrüßte jeden Einzelnen persönlich mit Handschlag, ebenso begrüßten Ehemann Klaus Schader und der Erste Stadtrat Christoph Lang die Besucher. Ein letztes Mal in ihrer zwölfjährigen Amtszeit eröffnete Schader den Stadtempfang in ihrer Funktion als Bürgermeisterin, die Amtskette lag auf ihren Schultern. „Heute stehe ich mit einem besonderen Gefühl vor Ihnen“, sagte Bürgermeisterin Schader, deren Amtszeit Ende Juni endet und „damit ein bedeutender Abschnitt meines Lebens“. Die Zeiten sind im Wandel, das machte Bürgermeisterin Schader in ihrer Rede zum Jahresempfang letzten Freitag im Bürgerhaussaal deutlich, negativen Gedanken setzt sie Optimismus entgegen, der die Menschen zum Handeln bringt. Die Zukunft könne lebensfroh und fortschrittlich sein, „wenn wir uns um die Erde und umeinander kümmern“, ist sie überzeugt. In Bürstadt sei es in den vergangenen Jahren gelungen, die gemeinsame Zukunft aktiv zu gestalten. Statt langer Rede ließ Schader Bilder sprechen, beim Rundgang und im Rückblick auf das Jahr 2024 in Bürstadt als bunter Strauß vieler schöner Ereignisse und Veranstaltungen. Auf dem Programm standen Musikstücke, die mit dem „Frühlingserwachen“, „Heal the World“ und „Auf uns“ den positiven Blick auf die Zukunft unterstrichen, gespielt von Tobias Molitor auf dem E-Piano. Das Stück „My Way“ von Frank Sinatra war dem Wirken der Bürgermeisterin gewidmet. Zum Schluss waren alle Besucher zum Umtrunk und Gesprächen eingeladen.
Foto: Hannelore Nowacki
Rundgang in Bildern
Beim diesjährigen Jahresempfang, zu dem alle Bürger offiziell eingeladen waren, ging es nicht allein um einen Rückblick auf das Jahr 2024, die zwölf Jahre ihrer Amtszeit stellte Bürgermeisterin Schader in den Mittelpunkt – anschaulich gemacht in einem Video, das Schader zusammen mit der Filmemacherin Yvonne Hotz an prägnanten Orten in Bürstadt aufgenommen hat, die Zuschauer waren eingeladen zu einem filmischen Rundgang durch Bürstadt: Angefangen im Bürgermeisterbüro und im Bürgerhaussaal, ein kulturelles Zentrum für Ausstellungen und vieles mehr, dann die Stadtmitte mit dem neuen Parkraum in der Mainstraße anstelle abbruchreifer Gebäude und gegenüber zentral gelegen das Gebäudeensemble für barrierefreies Wohnen. Das Stadtbild wurde mit Hilfe von Förderprogrammen neu gestaltet, durch Eröffnung des Begegnungszentrums „MITtendrin“ wurde ein Leerstand belebt, ein Zeichen für Integration und ein gutes Miteinander, wie Schader betonte. Dann der Bahnhof, der neu gestaltet wurde und das Biotop, das durch den runden Tisch Naturschutz und EFRE-Fördermitteln von 350.000 Euro neu erlebbar wurde. Zum Thema „Bürstadt in Bewegung“ erinnerte Schader an die Einweihung der alla hopp!-Anlage 2016 und an den Campus, der für jedes Alter offen ist, ein Projekt, das mit Preisen ausgezeichnet wurde. „Das macht deutlich, dass wir die richtigen Zeichen gesetzt und in die Zukunft investiert haben“. Auch für Senioren gebe es Angebote in den Räumen des Seniorenheims. Hier denkt Bürgermeisterin an den viel zu früh verstorbenen ersten Heimleiter Günter Schwering, im Video ist sie am Gedenkstein zu sehen. Einen Platz in ihrem Herzen hat auch der früh verstorbene Jürgen Knödler, der den Grundstein für die Integrationsarbeit gelegt habe, und Dirk Schelhorn, der die alla hopp!-Anlage konzipiert und den Campus mitgestaltet hatte. Bald ist auch der Bewegungskindergarten auf dem Campus bezugsfertig, ein Konzept mit „Bewegungsverführung“, wie Schader betonte.
Dankbarkeit
„In Zeiten des Wandels war es mir stets ein Anliegen, den sozialen Zusammenhalt zu wahren, wirtschaftliche Entwicklung zu fördern und unsere lebenswerte Umgebung zu bewahren“, fasste Schader ihr Wirken zusammen. In diesen zwölf Jahren seien 28,8 Millionen Euro Fördermittel nach Bürstadt gekommen, dafür sei sie auch dem Land Hessen dankbar. Dankbar sei sie für die starken Vereine und Beiräte, auch sei die Stadt reich an Vielfalt, Talent und Potenzial. Danke sagte Bürgermeisterin Schader den Bürgerinnen und Bürgern für das Vertrauen, die Unterstützung und auch die kritischen Worte, die sie zum Nachdenken und manchmal auch zum Umdenken angeregt hätten. Das Bürgermeisteramt lebe vom Miteinander, vom Dialog, vom Zuhören und Gestalten. „Ich blicke mit tiefer Dankbarkeit zurück“. Ein großes Dankeschön sagte Schader ihrem Mitarbeiterteam: „Danke, es war eine super tolle Zeit mich euch“. Gute Wünsche kamen von Yvonne Hotz und die hessische Familienministerin Diana Stolz sagte im Video: „Du hast dieses Amt gelebt zum Wohle deiner Heimatstadt“. Pfarrerin Johanna Gotzmann dankte der Bürgermeisterin für ihren Einsatz und die Leidenschaft für Bürstadt, mit ihrer Begeisterung habe sie viel Gutes bewirkt. Im Umbruch seien Gesellschaft und die Kirchengemeinden, der Glauben verliere an Relevanz und ziehe sich ins Private zurück, bedauerte sie, auch kämen zu wenige junge Menschen nach, die sich in Vereinen engagieren wollen oder können. Doch hätten sich die Zeiten schon immer gewendet, wir könnten unsere Einstellung ändern – Pfarrerin Gotzmann will hoffnungsvoll in die Zukunft gehen, die Osterzeit habe gerade erst begonnen. In seinem Schlusswort zitierte Stadtverordnetenvorsteher Alexander Bauer Mahatma Gandhi, der gesagt hatte: „Die Zukunft hängt davon ab, was wir heute tun“. In Bürstadt sei in die Chancen von Kindern investiert worden, Bewegungsräume sei geschaffen und in die Zukunft investiert worden. Das sei nur möglich gewesen sei, weil viele hier im Raum dazu bereit waren und es eine Bürgermeisterin Schader mit ihrer Beharrlichkeit gab, die mit ihrer Vision nach Wiesbaden gefahren sei. „Lassen Sie uns diesen Weg weiter gehen, mutig und entschlossen in die Zukunft“.
Hannelore Nowacki
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