130 Jahre Turnverein Lampertheim / Lenchen Scholz 85 Jahre Mitglied
Jubiläums-Ehrenabend mit Ehrungsmarathon
LAMPERTHEIM – Der Turnverein Lampertheim (TVL) feiert sein 130-jähriges Jubiläum und hat es auf heute 2.300 Mitglieder gebracht. Damit gilt der Verein als der größte im Kreis Bergstraße. Aber der Verein kann neben den sportlichen Erfolgen und Leistungen seiner Mitglieder auf rekordverdächtige Treue bauen – auf sehr viele, sehr lange Mitgliedschaften. In einem Ehrungsmarathon wurden am Sonntag zahlreiche Mitglieder für ihre langjährige Mitgliedschaft geehrt, weitere Mitglieder wurden für besondere Verdienste geehrt. Vereinsvorsitzender Frank Schall gab zu Beginn der Feier einen Überblick über die Vereinsgeschichte. Ehrenvorstandsmitglied Herbert Eichenauer und Ehrenvorsitzender Karl Wunder hatten die Ehrungen der langjährigsten Mitglieder übernommen. „Was für ein schöner Sonntg“ – mit diesem Zitat des Bundespräsidenten Gauck leitete Eichenauer die erste Ehrungsrunde ein. „Vereinstreue verkörpert unsere Vereinskultur“ und „Engagement ist mehr als bloße Mitgliedschaft“ – diese zwei Gründe erklären die 130-jährige Vereinsgeschichte, betonte Eichenauer. Deutlich werde bei den generationsübergreifenden Ehrungen - der TVL sei ein Familienverein und ein Traditionsverein, der durch seine Mitglieder lebe. Auf eine besonderes beeindruckende Zeitspanne von über 85 Jahren Vereinsmitgliedschaft blickt Magdalena (Lenchen) Scholz zurück. Eichenauer nennt sie „die Grande Dame und die Seele des Vereins“. Zu ihrer Begrüßung spendeten die Vereinsmitglieder kräftigen Applaus. Lenchen Scholz erwies sich beim Turnfest 1938 in Breslau bei zweitausend Teilnehmern mit Rang 38 als erfolgreiche Turnerin, berichtete Eichenauer. Von 1967 bis 1989 leitete sie die Geschäftsstelle, auch Beitragsrechnerin war sie. Geschäftsführerin Marina Bohn überreichte die Urkunden und Goldenen Ehrennadeln für 50-jährige Mitgliedschaft. Interessen und Traditionen verändern sich, merkte sie an und erinnerte an Gauturnfeste und große Festumzüge durch die Straßen der Stadt mit der Vereinsfahne. Die Ehrenurkunden für 40 Jahre Mitgliedschaft überreichte Schriftführer Friedrich Hackstein. Auch nur relativ wenige der zahlreichen Mitglieder mit 25 Jahren Mitgliedschaft waren gekommen. Der stellvertretende Vorsitzende Dr. Lutz Strubel überreichte die Urkunden. Wären alle zu ehrenden Mitglieder anwesend gewesen, hätten die Teilnehmer des Ehrenabends noch sehr viel länger auf den Imbiss warten müssen. Umrahmt wurde die Feier von einer rasanten Turnvorführung der Leistungsgruppe der Turnabteilung und einem Violinenstück mit Chiara Metzner und Eva Seib. Hannelore Nowacki
Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft und für besondere Leistungen im Ehrenamt
Mehrfach verliehen wurde der Vereinsehrenbrief – an Vanessa Ihrig, Giovanni Antonucci, Mario Hansel, Michael Bopp, Michael Rudolph, Roger Kaiser und Jürgen Hofmann. Die Ehrennadel in Bronze erhielten Thomas Nieter und Bernhard Gärtner, die langjährig im CGT aktiv sind. Mit der Ehrennadel in Silber wurde Horst Schmitt geehrt, der viele Jahre im Fußball aktiv war und sich seit zwanzig Jahren im Elferrat des CGT engagiert. Die höchste Auszeichnung, die der Verein zu vergeben hat, ist der Goldene Ehrenring, den Vereinsvorsitzender Schall Rudolf Röhrig überreichte. Röhrig war in den 1980er Jahren zunächst Fußball-Jugendleiter, zwei Jahre später wurde er Abteilungsleiter und blieb in diesem Ehrenamt 18 Jahre. Für seine besonderen Verdienste erhielt er im Jahr 2000 die Ehrennadel in Gold. In seiner Funktion als Technischer Berater des Vorstandes seit 2003 habe Röhrig mehrere Projekte begleitet wie zuletzt den neuen Kunstrasenplatz, berichtete Schall. Mit seinem Engagement habe Röhrig dem Verein sehr viel Geld gespart. „Heute möchten wir Danke sagen“. Für 80 Jahre Vereinsmitgliedschaft wurde Kätha Frödert mit einer Urkunde geehrt. Ebenso Else Mackenroth und Margot Röhrig, die sich heute noch im Seniorenturnen fit halten. Den Damen wurden die Blumensträuße, den Herren die Weinpräsente an den Tisch gebracht.