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  • Fr., 27. April 2018, 08:37 Uhr
    10 Jahre Tafel Lampertheim – Jubiläumsfeier in der Notkirche

    „Kleines Tafeljubiläum für eine große Leistung“

    Auf der Bühne versammelten sich die Jubilare, die für ihr 10-jähriges Engagement bei der Lampertheimer Tafel ausgezeichnet wurden, sowie weitere ehrenamtliche Tafelmitarbeiter. Foto: Hannelore Nowacki

    LAMPERTHEIM – 10 Jahre seien schnell vergangen. Diese Aussage hatte Inge Finger, Leiterin des Diakonischen Werks Bergstraße, beim Empfang zur Jubiläumsfeier im großen Saal der Notkirche von vielen Tafelmitarbeitern gehört, die seit 10 Jahren ehrenamtlich am Tafelstandort Lampertheim Lebensmittel an Bedürftige ausgeben. Viele Ehrenamtliche aus dieser Anfangszeit sind immer noch in der Tafelarbeit aktiv, viele andere sind über die Jahre hinzugekommen. Mittlerweile engagieren sich über 70 ehrenamtliche Helfer für die Tafel, Männer und Frauen, die im Dienstags- und Donnerstagsteam und als Fahrer in ihrer Freizeit tätig sind. Am 6. Mai 2008 hat der Tafelladen in der Gewerbestraße 11 seinen Türen für die zahlreichen Kunden geöffnet. Im März 2018 versorgte die Lampertheimer Tafel fast 450 bedürftige Menschen, darunter 125 Kinder, mit Lebensmitteln, die von Firmen und Privatpersonen gespendet wurden. Neben den regelmäßigen Lebensmittelspenden ist die Tafel jedoch auf die Geldspenden angewiesen, die sie teilweise regelmäßig, häufig unregelmäßig erhält. Alle 14 Tage können sich die bedürftigen Menschen mit Lebensmitteln versorgen, an zwei Nachmittagen ist die Tafel geöffnet, deshalb gibt es ein Dienstags- und ein Donnerstagsteam. Zur Jubiläumsfeier waren Gäste aus der Politik, Kirche und Gesellschaft gekommen, die in Grußworten dieses bürgerlich-christliche Engagement würdigten. Die ehrenamtlichen Tafelmitarbeiter waren mit ihren Partnern zur Jubiläumsfeier eingeladen, die nach allen Reden, Ehrungen und Grußworten mit einem Büffet kulinarisch verwöhnt wurden. Inge Finger stellte in ihrer Rede die Verlässlichkeit, Hilfsbereitschaft und das Verständnis der Tafelmitarbeiter in den Mittelpunkt, die mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit Verantwortung für die gesamten Abläufe übernehmen. Ohne diese Zeitspenden sei dies alles nicht möglich, betonte Finger. In ihrer Laudatio sprach Anne Zingl vom Landesverband Tafel Hessen, die auch die Viernheimer Tafel leitet, von den hohen Anforderungen, die das ehrenamtliche Engagement an die Tafelmitarbeiter stellt, besonders in der Anfangszeit, als es für die meisten der erste Kontakt mit Armut war. Stets versuchen sie die Lebensmittel gerecht zu verteilen, doch nicht alle Kunden seien damit zufrieden. Eine Welle der Altersarmut sieht sie auf die Tafeln zukommen, weshalb sie hofft, „dass die Politiker endlich wach werden“. Der Vorsitzende der Tafel Deutschland e. V. Jochen Brühl hatte sein Grußwort schriftlich übersandt. Das Jubiläum sei Anlass zur Freude, aber die Tafelarbeit finde in einem Spannungsbogen statt, „denn wir sind auch traurig, dass wir in diesem reichen Land gebraucht werden“. In seinem historischen Rückblick rollte Dekan Karl Hans Geil die Geschichte der Tafeln in Hessen und der Lampertheimer Tafel seit ihrer Gründung auf, beschrieb die damalige große Spendenbereitschaft und lobte die gesellschaftliche Akzeptanz und Unterstützung durch Sparkasse, Volksbank, Ärzteschaft, Lionsclub und Rotary Club. In seiner Berechnung kam er für die Lampertheimer Tafelmitarbeiter auf 140.000 Stunden, die sie bis jetzt in 10 Jahren ehrenamtlich geleistet haben. Ein nachdenklich stimmendes Kundenzitat gab er wieder: „Ohne die Tafel würden wir hungern“. Pfarrer Uwe Seibel, bei der Diakonie Hessen als Referent für Gemeinwesenarbeit und Allgemeine Sozialarbeit zuständig, sagte in seiner Rede mit Blick auf die Zukunft: „Die Arbeit in den Tafeln wird nicht weniger werden“. Im Rahmen einer großen Ehrungsrunde überreichte Tafelkoordinatorin Gabriele Lübbe den Jubilaren für 10 Jahre Tafelarbeit das Kronenkreuz der Diakonie Hessen. In seinem Grußwort dankte Bürgermeister Gottfried Störmer den Tafelmitarbeitern mit den Worten: „Wir sind froh, dass wir Sie haben“. Kreisbeigeordneter Fritz Götz war in Vertretung des Landrats gekommen. In seinem Grußwort sprach er von der Realität der Bedürftigkeit, wenn beispielsweise der Mietbeitrag des Jobcenters nicht die tatsächliche Mietzahlung decke. Ein Duo mit Piano und Fagott umrahmte die Redebeiträge mit feierlicher Musik. Hannelore Nowacki

    Information

    Ehrung für 10 Jahre Tafelarbeit mit dem Silbernen Kronenkreuz der Diakonie Hessen: Ilona Brunnengräber, Monika Dovsek, Gisela Finkbeiner, Brigitte Harvey, Inge Höfle, Erika Holtzhauser, Britta Mathis, Martha Meiners (alle beim Dienstags-Team). Christel Rach und Christel Stöckel (im Donnerstags-Team).




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