Sa., 05.10.2024
Die Gratiszeitung für Lampertheim und das hessische Ried
  • Startseite
  • Sport
  • Termine
  • Stellenmarkt
  • Di., 28. Juni 2022, 06:14 Uhr
    EHRUNGSABEND: Innovationspreis für die Bürstädter Tafel und Onkel Alfred / Kulturpreisträger 2022 Hermann Hofmann

    Stadt ernennt drei neue Ehrenbürger 

    Der Ehrenbürgertitel ist die höchste Auszeichnung, die die Stadt Bürstadt vergeben kann:  v.l. Stadtverordnetenvorsteher Franz Siegl, die neuen Ehrenbürger Hans-Georg Gött, Walter Wiedemann und Ewald Stumpf sowie Bürgermeisterin Barbara Schader. Foto: Petra Gahabka


    BÜRSTADT – Mit dem Ehrungsabend im Bürgerhaus hatte die Stadt Bürstadt am Freitag zu ihrer ersten großen Veranstaltung nach zwei Jahren Pandemie eingeladen. Rathauschefin Barbara Schader und Stadtverordnetenvorsteher Franz Siegl hatten etliche Reden zu halten, denn neben der Ernennung von drei neuen Ehrenbürgern wurden zahlreichen ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürgern Urkunden und Auszeichnungen verliehen. 

    Ein Bild sagt bekanntlich mehr als tausend Worte. Deshalb waren alle Preisträger zunächst in einer Fotopräsentation zu sehen, die ihr vielseitiges Wirken zeigte, musikalisch begleitet von Tobias Molitor am Klavier. Das Ehrenbürgerrecht ist die höchste Auszeichnung, die die Stadt Bürstadt verleihen kann. „Sie ist eine Anerkennung wie sie eine Kommune nicht eindrucksvoller vergeben kann“, machte Bürgermeisterin Schader deutlich. Der Beschluss auf Verleihung der Ehrenbürgerrechte für Walter Wiedemann, Ewald Stumpf und Hans-Georg Gött sei über alle Parteigrenzen hinweg gefasst worden. Der Maßstab, nach dem die Ehrenbürgerrechte verliehen werden, ist sehr hoch. Jede Laudatio, die gehalten wurde, machte deutlich, wie verdient diese Auszeichnung ist.

    „Er ist wie ein Energiekraftwerk, er hat die Fähigkeit alle in Bewegung zu bringen“, umschrieb Schader den seit 1977 in Bobstadt und seit 1985 auch in Bürstadt engagierten Ewald Stumpf. Ob als Ortsvorsteher in Bobstadt, Stadtverordneter, Stadtrat im Magistrat, als Mitglied in verschiedenen Ausschüssen, der Baugenossenschaft (BGE) oder der Verbandsversammlung des Sparkassenzweckverbandes, stets sei er zuverlässig, kompetent und pflichtbewusst gewesen, ein Nein habe es bei ihm nie gegeben. Franz Siegl oblag die Laudatio auf Hans-Georg Gött, dessen politisches Engagement vor fast 30 Jahren mit der Wahl in den Ortsbeirat Bobstadt begann. Von 2001 bis 2021 war er Stadtverordneter und in den unterschiedlichsten Funktionen und Ausschüssen tätig, wo er sich „als sehr gut informierter, unbeeinflusster und stark argumentierender Politiker seiner Partei, der SPD, gezeigt hat“. Er habe aber auch widersprochen, sich überzeugen lassen oder gar dagegen gestimmt. 

    Walter Wiedemann hat 45 Jahre lang das Gesicht der Stadt Bürstadt geprägt. 1977 war er in der Stadtverordnetenversammlung mit 25 Jahren das jüngste Mitglied, ebenso nach dem Wechsel in den Magistrat 1985. Zehn Jahre später wurde Wiedemann Erster Stadtrat, war lange Zeit Vorsitzender des Kulturbeirates und zeitweise BGE-Aufsichtsratsvorsitzender. Auf eigenen Wunsch ist er im letzten Jahr aus der aktiven Politik ausgeschieden, sitzt aber bis heute im Aufsichtsrat der BGE und im Verwaltungsrat der Pfarrgruppe. „Sie sind und waren eine Institution in Bürstadt“, so Schader. „Mit Ihrer ruhigen und besonnenen Art hatten Sie für alle immer ein offenes Ohr und einen Lösungsvorschlag.“ Die Auszeichnung für das Lebenswerk, diese Haltung, sei wohlverdient. 

    Silberrelief für Herbert Röchner

    Die zweithöchste Auszeichnung der Stadt ist die Verleihung des Silberrelief, mit dem die Verdienste von Herbert Röchner gewürdigt wurden. „Der heimliche Bürgermeister des Boxheimerhofs“, wie Schader augenzwinkernd anmerkte, war mehr als 25 Jahre kommunalpolitisch aktiv, engagierte sich im Kreistag und war über viele Jahre als Vorstandsmitglied beim TV und den „Sainäwwel“ tätig. Mit der Verleihung des Ehrentellers hat die Stadt eine weitere Möglichkeit engagierten Bürgerinnen und Bürgern Danke zu sagen. Heinz Eisenhauer war bis zur Auflösung des Vereins der Vogelfreunde Bürstadt seit 1957 Mitglied und hat sich um die Betreuung der Wildtränke im Vogelschutzgebiet Bürstädter Wald sowie die Kontrolle und Reinigung der über 150 Nistkästen inklusive der Wintervogelfütterung gekümmert. Seit 2005 hat er diese Aufgabe federführend als Waldvogelobmann ausgeführt und zudem andere motiviert mitzuhelfen. Einen Ehrenteller überreicht bekamen auch Pia Baaden, Claus Diehlmann und Herrmann Müller, die seit 2008 für die Lokale Partnerschaft „unermüdlich im Einsatz“ sind und „die Geschicke der Stadt lenken“. Der Vierte im Bunde, Friedolf Jötten, konnte aus terminlichen Gründen nicht an der Veranstaltung teilnehmen.

    Er ist verliebt in seine Heimatstadt: Hermann Hofmann, der Kulturpreisträger 2022. Foto: Petra Gahabka


    „20 Jahre Sitzungen, Arbeitskreise, Ausschüsse, Fraktionssitzungen und Präsenz bei der Bevölkerung“, das verdiene Lob und Anerkennung, sagte Siegl und bat zur Verleihung der Ehrenbezeichnung Ratsherr Dr. Gerhard Weitz und Bernd Deckenbach auf die Bühne. „Sie sind Vorbilder und haben die letzten 20 Jahre Stadtgeschichte entscheidend mitgestaltet.“ Der mit 500 Euro dotierte Innovationspreis hatte dieses Mal zwei Empfänger: Die Bürstädter Tafel, die aktuell an zirka 500 bedürftige Menschen, davon etwa die Hälfte Kinder, Lebensmittel ausgibt. „Dieses Engagement finanziert sich allerdings nicht von Verkaufserlösen, sondern ist dringend auf Spenden und Zuwendungen angewiesen, um die jährlichen Kosten von rund 42.00 Euro abzudecken“, machte Siegl deutlich. Des Weiteren wurde das Start-up-Unternehmen Onkel Alfred, das sich in der Pandemie entwickelt hat, ausgezeichnet. Von Sarah Kotschkurovs und Harald Ofenlochs innovativen und nachhaltig ausgerichteten Einkaufsservice profitierten sowohl Händler als auch Endkunden.  

    Viele Menschen haben sich um das kulturelle Leben in Bürstadt verdient gemacht, und mit Hermann Hofmann gibt es einen weiteren, der mit Begeisterung dieses hohe Gut pflegt. Für sein besonderes Engagement und seine beispielhafte Leistung auf kulturellem Gebiet der Bürstädter Heimatsprache bekam er den Kulturpreis 2022 verliehen. „Unser Sproch des is e Kunscht, un jedes zweide Wort umschunschd“, sagte er, „Umschunschd“ heißt auch eines der Musikstücke, die er zum Besten gab. Umsonst sei der Kulturpreis nicht, ließ Schader wissen, „du kriegst Geld“, worauf Hofmann schmunzelnd meinte: „Das spende ich.“ Abschließend dankte die Bürgermeisterin den ausgeschiedenen Mitgliedern des Magistrats, der Stadtverordnetenversammlung und des Kulturbeirats. „Eine gesunde Stadt kann nur existieren durch das vielfältige ehrenamtliche Engagement.“ Petra Gahabka

     

    Beitrag aus der Rubrik

    » Bürstadt und Stadtteile
    » Lokal
    Anzeige Online StellenmarktAnzeige dkge 1x1Anzeige dkge 2x2
    Anzeige TicketshopAnzeige 3 Anzeige - 1Anzeige 3 Anzeige - 1
    Anzeige Berg Energie - pv