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Fr., 08. September 2023, 09:14 Uhr
ÖSTLICHE KERNSTADT: Kerstin Biehal und Franziska Wolff mit Gemeinwesenarbeit auf Tour durchs Quartier
Viel Zufriedenheit und häufig gute Nachbarschaft
Auf das persönliche Gespräch kommt es an, so erfahren die Mitarbeiterinnen des Quartiersbüros, was die Bewohner sich in der „Östlichen Kernstadt“ wünschen. Im Gespräch mit Edith Bohn hörte Kerstin Biehal viel Lob über das Seniorenheim, die Tagesklinik und Freude über das Leben. Foto: Hannelore Nowacki
LAMPERTHEIM – Raus aus dem Gemeinwesenbüro, mitten hinein ins Leben im Quartier, das haben Kerstin Biehal und Franziska Wolff seit Mai bis Mitte August mit ihrer Umfrageaktion bei angekündigten Hausbesuchen bewerkstelligt. Die etwa 500 Anschreiben haben sie selbst in die Briefkästen eingeworfen und in einer weiteren Runde innerhalb der nächsten zwei Wochen bei den angeschriebenen Haushalten geklingelt, um von den Bewohnern persönlich zu erfahren, was ihnen im Wohnumfeld gefällt oder auch nicht, wo sie Änderungsbedarf sehen und welche Wünsche sie haben. Auch um die Frage, wo sich die Bewohner selbst gerne engagieren würden, ging es. Mit der Resonanz sind die beiden Fachfrauen für Sozialarbeit sehr zufrieden, wie sie dem TiP bei einer weiteren Vor-Ort-Aktion unter dem Motto „Kreuz & Quer durch’s Quartier – Gemeinwesenarbeit on Tour“ am Donnerstag vor der Kita Guldenweg und dem Seniorenheim Dieselstraße erläuterten. Immerhin hatten bei den Hausbesuchen 92 Bewohner mit ihnen sprechen wollen und im freien Interview ihre Meinung gesagt, was einer Beteiligung von genau 18,4 Prozent entspreche. Eine erste Auswertung mit übersichtlicher Zusammenfassung war auf einer Themenwand zu lesen. Viel Zufriedenheit lässt sich erkennen, was auch in Gesprächen zum Ausdruck gekommen sei.
Positives Bild wird nicht getrübt
Vereinzelte Konfliktfälle in der Nachbarschaft wie sie überall vorkommen können, trüben dieses positive Bild nicht ein. Wünsche gebe es zum Teil in baulicher Hinsicht, wenn es beispielsweise in älteren Gebäuden keinen Fahrstuhl gibt. Bevor die beiden Mitarbeiterinnen des Gemeinwesenbüros voraussichtlich im November dem Sozialausschuss ihren Jahresbericht vorlegen, wollen sie mit der Stadtverwaltung und der Baugenossenschaft Lampertheim die Ergebnisse ihrer Umfrageaktion besprechen. Andere Wohnungsunternehmen seien nicht in Lampertheim ansässig, sie zu kontaktieren wäre zu aufwändig. Bei schönstem Sommerwetter hatten Kerstin Biehal und Franziska Wolff ihren Infostand am Donnerstag von elf bis dreizehn Uhr zentral zwischen Kita Guldenweg und Seniorenheim platziert, unter dem Zeltdach im Schatten konnten Besucher gemütlich sitzen. Ein Blech mit Kirschstreuselkuchen und ein Zitronenkuchen standen einladend bereit, extra selbst gebacken, dazu noch Knusperbrezeln und Süßigkeiten. Während Franziska Wolff an der Stellwand ein Gespräch führte, bot Kerstin Biehal der Besucherin aus dem Seniorenheim zum Gespräch eine Tasse Kaffee an. Die 78-jährige Edith Bohn freute sich, aber das Kuchenangebot schlug sie aus. Sie sei wohl die Jüngste im Haus, meinte sie. Im fünften Stock wohne sie seit vier Jahren, natürlich mit Fahrstuhl, der Rollator sei ihr Begleiter. Wenn man ihr zuhört wird deutlich, sie ist rundum zufrieden. Nette Mitbewohner habe sie, für ihre Gymnastik gebe es Raum und Geräte und beim Spazieren auf einem schönen breiten Weg in der Nähe treffe sie viele Leute mit Hund. Auch von der Tagesklinik, zu der sie zurzeit täglich gefahren werde, berichtet sie begeistert. Als es kürzlich mal geregnet hatte, habe sie beobachtet wie ein kleines Kind durch die Pfützen hüpfte. „Das war schön anzusehen“, erzählt sie, „das Kind hat sich so gefreut“.
Zwei weitere Termine
Für die Kita-Kinder hatten die beiden Gemeinwesen-Fachfrauen auf dem Vorplatz mit Kreide einen Hüpf- und Laufparcours gemalt, die angesprochenen Erzieherinnen wollten den Ausflug vor die Kita in ihren Ablaufplan einbauen. Ein neuer Kollege aus dem Quartiersbüro hatte sich zur Verstärkung angekündigt: Roman Richter ist für die Queere-Beratung zuständig. Zwei weitere Touren stehen noch an, am 20. September von 17 bis 19 Uhr auf dem Parkplatz Florianstraße neben der Europabrücke und am 29. September von 15 bis 17 Uhr auf dem Edeka-Parkplatz mit „Mixtapes unterwegs“. Das Quartier „Östliche Kernstadt“ umfasst die Wohngebiete Europaring entlang der Bahnlinie mit dem Dreieck Alte Viernheimer Straße bis Neuschloßstraße und Guldenweg. Die Gemeinwesenarbeit in Zusammenarbeit mit der Stadt Lampertheim und Regionaler Diakonie Bergstraße wird vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration gefördert. Hannelore Nowacki