LA Reed Big Band präsentierte am 2. Advent das Programm unter dem Motto „Swinging Christmas“
Weihnachtsstimmung mit „Swinging Christmas“
Die Musiker und Sänger der LA Reed Big Band verzauberten das Publikum mit weihnachtlichen Klängen und sorgten mit humorvollen Einlagen für gute Unterhaltung der Gäste. Foto: Sigrid Samson
LAMPERTHEIM – Mit Klassikern stimmte die LA Reed Big Band am zweiten Adventssonntag das Publikum im ausverkauften Schwanensaal auf die bevorstehende Weihnachtszeit ein. In Zusammenarbeit mit cultur communal der Stadt Lampertheim hatten sie sich zum Jahresabschluss wieder etwas Besonderes einfallen lassen. Bereits zum dritten Male und zum zweiten Mal im Schwanensaal zu Gast, wurde das beliebte Programm „Swinging Christmas“ den Gästen präsentiert und fand ausgesprochen positive Resonanz.
Die aktiven Mitglieder des Vereins „LA Reed Big Band e.V.“ hatten unter ihrem Dirigenten Rainer Heute, Profimusiker und langjähriger Saxophonist bei der hr Big Band ein Programm mit traditionellen Weihnachtsliedern einstudiert. Die Stimmung im voll besetzten Schwanensaal war gut, denn neben den üblichen Weihnachtsklassikern wurden lustige kleine Geschichten passend zur Weihnachtszeit erzählt, um die Atmosphöre aufzulockern. Während der Begrüßung durch den Dirigenten machte sich ein „Störenfried“ auf den Weg in den Saal – das als Nikolaus verkleidete Bandmitglied Jörg Sebastian zog mit einem Plüsch-Rentier im Schlepptau lautstark polternd auf die Bühne. Er meinte, er brauche auf seine „alten Tage“ doch kein Weihnachten mehr; das Einzige, was ihn interessierte, sei das Weihnachts-Bockbier – großes Gelächter ertönte im Saal bevor es mit einer Band-eigenen Version von „Sleigh Ride“ los ging. Der Song, der im Jahr 1946 von Leroy Anderson komponiert wurde, entstand während einer Hitzewelle mitten im Sommer, wie der Dirigent verriet. „Frosty the Snowman“ folgte mit der gesamten Sängerschar der Band unter Begleitung der 18 Musiker, darunter 3 Frauen – die Sänger waren Christine Gralow, Meike Krauß, Siggi Vorwalter, Matthias Braun und Helmut Wehe. Mit weiteren bekannten und beliebten Weihnachts-Songs wie „Santa Baby“, „Last Christmas“ oder „Jingle Bells“ ging es weiter im Programm. Zu jedem der Lieder erzählte der Dirigent eine kleine Anekdote und brachte die Gäste mit humorvollen Einlagen immer wieder zum Lachen. Auch die Geschichte von der Weihnachtskrippe von Jochen Furch rief Gelächter hervor. Er fand als Kind die Krippe etwas langweilig und ergänzte sie kurzerhand mit Donald Duck-Figuren aus seiner Spielzeugkiste; Ochse und Esel wurden mit Nilpferd und Prontosaurus getauscht und der fehlende dritte König wurde durch Batman ersetzt. Auch für den Engel, dem ein Fuß fehlte, musste er improvisieren und er setzte ihn einfach auf ein Motorrad in die Weihnachtskrippe – allein die Vorstellung des Anblicks rief herzhaftes Gelächter hervor.
Zu „Baby it's cold outside“, gesanglich begleitet von Gralow und Braun, beeindruckte Vereinsvorsitzender Christian Reichelt mit einem Tenor-Saxophon-Solo. Manfred Kienle stach mit seinem Flügelhornsolo zu „Winterwonderland“ hervor. Alle Bandmitglieder ernteten großen Applaus für ihre Darbietungen. Ein Song von Elvis Presley durfte selbstverständlich nicht fehlen; „Blue Christmas“ wurde von Helmut Wehe gekonnt präsentiert. Wehe war nicht nur gesanglich im Einsatz, sondern zeichnete sich auch für die Tontechnik verantwortlich. Hans-Peter Stolls Solo-Trompeteneinsatz zu „White Christmas“ kam beim Publikum ebenfalls sehr gut an. Der Musiker erzählte die Geschichte vom „Wettrüsten zur Weihnachtszeit“, in der es darum ging, dass sich die Nachbarn heutzutage mit den Außenbeleuchtungen gegenseitig zu übertreffen versuchen.
Nachdem zunächst Anfang Dezember nur ein Tannenbaum beim Nachbarn „illuminiert“ war, rüstete er selbst mit 80 Lichtern an je vier Bäumen auf, da es zufällig im Baumarkt Sonderrabatte gab. Nach vielen weiteren „Aufrüstungen“ durch unzählige zusätzliche lichtzuckende Blitze und einem „fulminanten Anstieg der Stromkosten“ wurde ihm vom Techniker ein Industrietrafo empfohlen. Lautsprecherboxen, Beamer, Schneewerfer und Heizstrahler ergänzten dieWeihnachtsillumination, bis ihm zu Weihnachten auf dem Garagendach die Erzählung der kompletten Weihnachtsgeschichte mit Lichteffekten gelungen war. Herzhaftes Gelächter des Publikums war ihm gewiss.
Zu „Let it snow“ griff der Dirigent selbst zum Saxaphon und zur Darbietung von „Silent Night“ wurde es ganz still und besinnlich im ganzen Saal.
Die Saxophonisten und Trompeter wurden instrumental ergänzt durch Schlagzeuger Walter Kippe-Hellwich, Albrecht Berenz am E-Piano und Tim Heldmann am Bass. Doch ohne Zugabe ließ das Publikum die Band nicht von der Bühne; schwungvoll beendeten sie mit „Feliz Navidad“ den musikalischen Abend. Sie hatten mit ihren weihnachtlichen Arrangements exakt den Geschmack des Publikums getroffen und konnten sich über die ungebrochene Freude am „Big Band Format“ und das große Interesse an der Veranstaltung freuen. Einem anschließenden Besuch auf dem angrenzenden Weihnachtsmarkt stand nichts im Wege, um den Abend mit Vorfreude auf Weihnachten ausklingen zu lassen. Sigrid Samson