Zeitreise durch die Automobilgeschichte

Die unterschiedlichsten Autos von links und rechts des Rheines präsentierten sich auf dem Wormser Festplatz.

Foto: Rudolf Uhrig

Von Rudolf Uhrig › Wo vor einigen Tagen noch Autoscooter ihre Runden drehten – und auch mal gerne voller Absicht einander rammten –, kamen an diesem Wochenende Freundinnen und Freunde von Old- und Youngtimern voll und ganz auf ihre Kosten. Denn da standen sie auf der Kisselswiese, die Kultobjekte vergangener Tage: die heiligen Blechle! 

Formenreich und hochglanzpoliert präsentierten die stolzen Besitzer sehr zur Freude des NK als Medienpartner der Worms Classics ihre „alten“ Autos. Zeitzeugen einer anderen Epoche, Spiegelbilder des Designs und der Technik ihrer Zeit. Es waren keine fahrenden Computer und Telefonzellen so wie heute; klassische, minimalistische Armaturenbretter gepaart mit ledernen Sitzen.

„Ich bekomme Schnappatmung“ sagte da eine Besucherin zu ihrem Partner „sie berühren meine Seele.“ Sie wussten, nicht Alter ist das Kriterium, sondern auch Zustand, Originalität und Seltenheit spielen eine Rolle.

Austausch und Gespräche gefragt

Kommt man dann mit dem einen oder anderen Besitzer ins Gespräch, hört man faszinierende Geschichten, so von einem älteren Herrn, der ein Jaguar sein eigen nennt. „Leaper“ heißt die springende Großkatze auf seiner Motorhaube. „Sie ist ikonisch“ bemerkt er, bevor er erzählt, dass sie eigentlich von einem Deutschen, Jochen Arden, modifiziert wurde. Denn das ursprüngliche „Kätzchen“ aus England war wegen hoher Unfallgefahr verboten worden.

Und einige Meter weiter springt einem eine andere ins Auge; die berühmteste überhaupt: die „Spirit of Ecstasy“. Die anmutige kleine Göttin namens Emily, die sich auf dem Bug eines Rolls-Royce niederließ, um im Fahrtwind zu schwelgen und dem wohltönenden Klang ihres flatternden Kleids zu genießen. Geschichten, Fabeln und Anekdoten ranken sich um die Jahrzehnte alten „Fuhrwerke.“

Oldtimer-Rallye schaute auch vorbei

Über 700 Fahrzeuge und mehrere Tausend Besucher zählte die dritte, erneut gelungene Worms Classics am Wochenende auf dem Festplatz. Als Bonus machte die „Rhein-Main-Klassik“ auf ihrer Rundfahrt von Frankfurt nach Mainz und zurück am Samstag in Worms Halt, um eine Wertungsprüfung abzunehmen.