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    WOHNEN: Infonachmittag am 1. April im Familienzentrum für Wohnform „Wohnen für Hilfe“ in Lampertheim

    Zimmer oder eine Wohnung frei? Andere ziehen ein und helfen

    Plakate weisen auf den Infonachmittag „Wohnen für Hilfe“ um 16 Uhr am 1. April im Familienzentrum in der Dieselstraße 2 hin. Das Familienzentrum liegt neben dem städtischen Kindergarten Guldenweg.
    Foto: Hannelore Nowacki

    LAMPERTHEIM – Das ist die Lage: Wie fast überall ist auch in Lampertheim bezahlbarer Wohnraum knapp und wird manchmal verzweifelt gesucht. Und dann gibt es Menschen, die im Alltag Unterstützung brauchen, wenn die Kräfte nachlassen, Krankheit oder körperliche Einschränkungen Arbeiten im Haushalt zur Last werden lassen. Die Idee ist: Günstig wohnen und im Gegenzug Hilfe anbieten. Ein Mietvertrag wird privat abgeschlossen. Wer sich diese Wohnform für sich vorstellen kann, als zukünftiger Mieter oder als Vermieter oder nur aus Interesse, für den ist der Infonachmittag zum Thema „Wohnen für Hilfe“ am 1. April um 16 Uhr im Familienzentrum Lampertheimer in der Dieselstraße 2 der passende Treffpunkt (Bushaltestelle in der Nähe). Die AG Wohnen des Aktionsplans Inklusion lädt ein. Die Teilnahme ist kostenfrei und ohne Anmeldung. Bei einem Pressegespräch im Quartiersbüro stellten die Arbeitsgruppenmitglieder ihre Ideen vor und berichteten von der erfolgreichen Infobörse Wohnen im November mit vielen Besuchern. Kerstin Biehal von der Regionalen Diakonie Bergstraße (bei Fragen: Telefon 0160 90734062), zuständig für die Gemeinwesenarbeit Lampertheim mit Sitz im Elsterweg 13, zeigte sich sehr zufrieden. Anbieter verschiedener Wohnformen hatten die Ausstellung gestaltet. AG-Mitglied Dr. Ernst Elbeshausen hatte die alternative Wohnform vorgestellt und wird auch am Infonachmittag referieren.

    Als Vorbild für Wohnpartnerschaften nennt er Hilfe-Projekte von mehreren Studentenwerken, die als Faustregel pro Quadratmeter bezogenen Wohnraums eine Stunde Hilfe pro Monat veranschlagen – also 15 Stunden monatliche Mitarbeit bei einem 15 Quadratmeter großen Zimmer. Erfahrung mit fremden Menschen im Haus hat er selbst, als er vor drei Jahren Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen hatte. Aktiv ist er auch im Geschäftsführenden Ausschuss der Seniorenbegegnungsstätte Alte Schule und im Seniorenbeirat. Beim Infonachmittag werden mehrere Erfahrungsberichte und Praxisbeispiele erzählt. Die Wohnform „Wohnen für Hilfe“ sieht Michelle Okumus von der Lebenshilfe auch für junge Erwachsene und Paare als geeignete Möglichkeit. Sie ist zuständig für die Koordination des Aktionsplans Inklusion. Auch Danijela Weidenauer ist AG-Mitglied und bei der Stadt Lampertheim Ansprechpartnerin in der Servicestelle Wohnangelegenheiten unter anderem für Anträge für den Wohnberechtigungsschein. Sie sieht für alle Beteiligten eine Win-Win-Situation, die auf dem freien Markt wenig Chancen auf einen bezahlbaren Wohnraum haben. Dass bei ihr auch die Fäden zusammenlaufen, wenn Unterstützung und Tipps gefragt sind, zum Beispiel bei vertraglichen Vereinbarungen, findet AG-Mitglied und PauLa Christina Adler-Schäfer gut (PauLa = Psychosoziale Fachkraft auf dem Land), es komme darauf an, Anbieter und Suchende individuell passend zusammenzubringen. Erster Stadtrat und Sozialdezernent Marius Schmidt dankte der AG Wohnen und Dr. Elbeshausen für ihre Initiative. Es gelte weitere Impulse zu geben und einen Anfang zu wagen. Schmidt wies auf das „CleVermieter“-Programm der Stadt Lampertheim hin, das Vermieter entlastet und Mietern zu Wohnraum verhilft. Hierbei sucht die Stadt gezielt nach bezahlbarem Wohnraum und bietet Eigentümern finanzielle Anreize für die Vermietung von ungenutzten Räumlichkeiten. Entweder wird der Mietvertrag mit der Stadt geschlossen oder die Stadt kauft Belegungsrechte für fünf bis 20 Jahre, erfolgreich bislang in über zwei Dutzend Fällen. 

    Hannelore Nowacki

     

     

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