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  • Mo., 28. März 2022, 09:57 Uhr
    SPORTJUGEND HESSEN: Vollversammlung wählt in Präsenz neuen Vorstand

    Starkes Plädoyer für Engagement im Kinder- und Jugendsport und fürs Ehrenamt

    Der neue Vorstand (v.l.) Andrea Zemke, Julia Eß, Amadeus Itzenhäuser, Sadia Biladama, Malin Hoster, Lena Herke, Max Kunzmann (es fehlt Tim Binstadt). Foto: Kathrin Schneider


    HESSEN – Zwei Themen dominierten die Vollversammlung der Sportjugend Hessen: Der Sport in Krisenzeiten von Corona und dem Angriffskrieg auf die Ukraine sowie der Wechsel an der Spitze des Vorstandes nach 19 Jahren. Rund 60 Jugendvertreter aus den hessischen Sportkreisen und Verbänden waren am 26. März zu der wegen Corona verschobenen Vollversammlung der Sportjugend Hessen in die Sport- und Bildungsstätte Wetzlar gekommen.

    Zum letzten Mal begrüßte Juliane Kuhlmann als Vorsitzende der Sportjugend Hessen die Delegierten und die Ehrengäste aus Politik und Sport. Sie erinnerte erneut daran, dass die Pandemie besonders nachhaltig Spuren bei Kindern und Jugendlichen hinterlassen habe, auch weil die Sportvereine geschlossen waren. “Wir brauchen starke Vereine und unsere erste Aufgabe ist es, unsere Sportvereine zu unterstützen.“ Leider müsse durch die militärische Invasion Russlands der organisierte Sport erneut mit Einschränkungen umgehen, da einige Hallen vorrübergehend Flüchtenden als Unterkunft zur Verfügung gestellt werden. Stefan Raid, der Vorsitzende der Deutschen Sportjugend schilderte in seinem Grußwort das Dilemma. Gerade in Zeiten, in denen alle versuchen, Kinder und Jugendliche wieder so oft wie möglich in Bewegung zu bringen, um sie körperlich und mental zu stärken, brauchen die Vereine ihre Sportstätten.

    Dank an Juliane Kuhlmann für Engagement, Leidenschaft und strategische Kompetenz

    Der scheidende Präsident des Landessportbundes Hessen, Dr. Rolf Müller betonte in seinem Grußwort, dass der Sport sich zwar in der Coronazeit als robust erwiesen habe, jedoch seien den Vereinen nicht nur viele Mitglieder verloren gegangen, sondern auch zahlreiche Ehrenamtliche und Übungsleiter*innen. „Um jede*n Einzelne*n müssen wir kämpfen.“ Der Sportjugend Hessen sprach er für diese Offensive großes Vertrauen aus. Sie sei stets ein wichtiger Ratgeber gewesen und habe ein gutes Gespür für die Themen der Zukunft. Juliane Kuhlmann dankte er herzlich für die gute Zusammenarbeit im Präsidium, sie habe stets in einer menschlich angenehmen Art, aber hartnäckig die Positionen der Sportjugend vertreten.

    Auch der Hessische Minister des Inneren und für Sport, Peter Beuth lobte in seiner Rede das Engagement der langjährigen Vorsitzenden. In Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine zeigte er sich wie alle Redner betroffen, sieht aber das Sportland Hessen angesichts des neuen Zulaufs von Flüchtenden - auch dank der Sportjugend Hessen gut aufgestellt. „Die Sportjugend hat eine Vorreiterrolle in der Integrationsarbeit eingenommen.“ 2016 war auf Initiative von Juliane Kuhlmann das Förderprogramm „Sport und Flüchtlinge“ angestoßen worden, um die integrative Kraft des Sports und die hohe Bereitschaft der Menschen zu nutzen, sich ehrenamtlich in der Flüchtlingsarbeit zu engagieren. Gemeinsam mit der Landesregierung wurde das Programm kontinuierlich weiterentwickelt und wird seit diesem Jahr unter dem Titel „Sport integriert Hessen“ fortgeführt. Juliane Kuhlmann freute sich mitzuteilen, dass das bewährte Netzwerk und die Arbeit der Sport-Coaches als Ansprechpartner bereits wieder greifen und erste Flüchtlinge unterstützen.

    Der Bericht des Vorstandes enthielt weitere Beispiele, wie die Sportjugend Hessen gesellschaftlich Verantwortung übernimmt, auf Veränderungen reagiert und Teilhabe am Sport für alle als wichtigen Auftrag sieht. So wurde die Barrierefreiheit für Jugendreisen weiterentwickelt, erste inklusive Freizeiten sind in Planung. Im Lockdown konnte mit digitaler Ausstattung und Beratung bei den wichtigen Gremien unterstützt und im Bereich Kindeswohl neue Arbeitsmethoden für Vereine entwickelt werden. Mit der neuen Ausbildung von sogenannten Sporthelfer*innen an Schulen, sollen die Engagierten für Vereine von morgen gewonnen werden. Stets geht es der Sportjugend dabei auch um die Stärkung der demokratischen Strukturen des Sports.

    Juliane Kuhlmann stellt sich im Juni 2022 zur Wahl als Präsidentin des Landessportbundes und möchte in neuer Funktion ihr Engagement für starke hessische Sportvereine mit qualifizierten Angeboten fortsetzen.

    Erneute Frauenspitze im Vorstand

    Zur neuen Vorsitzenden des Vorstands wurde einstimmig die 34jährige Malin Hoster aus Gießen gewählt, die seit 2018 im Vorstand ist und lange Jugendwartin im Lahn-Dillkreis war.

    Einstimmig wiedergewählt wurden Sadia Biladama, Max Kunzmann, Andrea Zemke, Lena Herke und Tim Binstadt. Neu im Vorstand sind die 19jährige Julia Eß aus dem Sportkreis Bergstraße und der 27jährige Amadeus Itzenhäuser aus der Region Kassel. Hauke Jürgens wurde nach 14 Jahren Vorstandsarbeit mit großem Applaus verabschiedet.

    Die Vollversammlung ist das höchste Gremium von Hessens größtem Jugendverband, der die Interessen von rund 800.000 jungen Menschen in hessischen Sportvereinen vertritt. Alle drei Jahre wird hier ein neuer Vorstand gewählt, dieses Mal wurde die Wahl aufgrund der Pandemie um ein Dreivierteljahr verschoben. zg

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